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Haben Hunde ein schlechtes Gewissen?

Wenn ein vierbeiniges Häufchen Elend bei Frauchens oder Herrchens Heimkehr hinter der Tür sitzt, nur schwach mit dem Schwänzchen scheinbar um Verzeihung wedelt, sich schier vor schlechtem Gewissen zu krümmen scheint - was ist dann passiert?

Es hat etwas ausgefressen. Völlig klar! Das verbotene Buddeln im Garten hat Spuren hinterlassen, ein Sofakissen ist zerfetzt oder der Mülleimer wurde schon wieder einmal ausgeräumt und alles was nicht fressbar war, ist in der gesamten Wohnung verstreut. Schimpfen, Strafe und dann irgendwann die Versöhnung – alles bis zum nächsten Mal, wenn das Häuflein Elend wieder einmal bei der Heimkehr mit schlechtem Gewissen...

Allgemein wird gesagt, Hunde können kein schlechtes Gewissen haben – und genau so ist es auch: Denn Hunde können das schlechte Gewissen nicht haben, sondern nur zeigen! Und dies ist kein Widerspruch.
Was sie uns zeigen, ist einzig und allein ihre Angst vor Strafe. Und diese Angst sitzt tief, denn das hat sie die Erfahrung ja nun oft genug gelehrt, was geschieht, wenn der Mülleimer mal wieder geplündert wurde oder man etwas zerkaut hat, was eindeutig kein Hundespielzeug war.
Dass hinter dieser Erfahrung die Einsicht steht, etwas Falsches getan zu haben, scheint nur uns Menschen auf den ersten Blick logisch. Man fragt sich in diesem Falle ja: Wenn er sich nicht schuldig fühlen würde, weshalb ist der Hund dann schon zerknirscht, bevor Herrchen die Übeltat überhaupt entdeckt hat? Die Antwort ist einfach und verblüffend:

Der Hund weiß eben aus Erfahrung, dass in einer bestimmten Situation Schimpfe oder gar Strafe unabänderlich auf ihn wartet. Er weiß nur nicht unbedingt, warum bzw., dass er selbst „schuldig“ war, indem er etwas tat um diese Strafe zu bekommen. Die Untat ist viel zu lange vom Zeitpunkt der Bestrafung entfernt, als dass der Hund hierbei einen Zusammenhang herstellen könnte. So fühlt er sich nicht schuldig, sondern er weiß bestimmte Umstände (z.B. verstreuter Abfall) als den Auslöser für die folgende Strafe zu erkennen.

Es ist sehr schwer, in diesen Fällen nicht „vermenschlichend“ zu denken. Ein Experiment macht dies deutlich und ist einfach von jedermann durchführbar:

1.Eigenhändig vor den Augen des Hundes den Müll auskippen
2.kommentarlos weggehen
3.Wiederkommen und die Reaktion des Hundes beobachten

Vermutlich wird der Hund schon beim Auskippen unruhig und nervös und bei der „Heimkehr“ wird er das gewohnte Bild des „schlechten Gewissens“ zeigen. Dabei müsste der Hund – nach menschlichem Denkvermögen – doch wissen, dass er diesmal gar nicht an dem Schlamassel schuld war?...?
Der Hund verknüpft ausschließlich folgende Faktoren: Herumliegender Müll in Verbindung mit der Heimkehr des Besitzers bedeutet Schimpfe oder gar Strafen! Die Tat an sich bringt er damit überhaupt nicht in Zusammenhang. Ihm fehlt also jegliche Form der Einsicht!

Hunde verstehen aber Verbote und Strafen nur, wenn sie unmittelbar auf frischer Tat bei etwas Verbotenem ertappt und damit konfrontiert werden. Und auch dann ist es nur ein Verbot oder Gebot, welches (hoffentlich) akzeptiert wird und keinesfalls eine Einsicht über ein schlechtes Verhalten. Hierzu fehlt dem Tier ein moralisches Wertesystem wie es nur uns Menschen eigen ist. Es wird aber häufig irrtümlicherweise auf die Tiere übertragen.
Peking-Palasthund, Bildtrenner






Blick erst auf dich, dann richte mich.




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