LEKTION 11
Meine bedeutungslosen Gedanken zeigen mir eine bedeutungslose Welt.

Das ist unser erster Gedanke, der sich auf eine der wichtigsten Phasen des Berichtigungsprozesses bezieht: die Umkehrung des Denkens der Welt.

Es sieht so aus, als würde die Welt bestimmen, was du wahrnimmst.

Der heutige Gedanke führt das Konzept ein, dass deine Gedanken die Welt bestimmen, die du siehst.

Freue dich in der Tat, den Gedanken in seiner anfänglichen Form zu üben, denn in diesem Gedanken wird deine Befreiung gesichert.

Der Schlüssel zur Vergebung liegt in ihm.

Die Übungszeiten für den heutigen Leitgedanken sind etwas anders zu gestalten als die vorangehenden.

Beginne mit geschlossenen Augen
und wiederhole den Gedanken langsam für dich. 
Öffne dann die Augen und schau umher:
in die Nähe und in die Ferne, hinauf und hinab, überallhin.

Während du ungefähr eine Minute mit der Anwendung des Gedankens so verbringst, wiederhole ihn einfach für dich und sieh zu, dass das ohne Hast und ohne ein Gefühl der Dringlichkeit oder Anstrengung geschieht.

Um den größtmöglichen Gewinn aus diesen Übungen zu ziehen, sollten deine Augen ziemlich rasch von einem Gegenstand zum nächsten gleiten, da sie nicht auf irgendetwas im Besonderen verweilen sollten.

Die Worte hingegen sollten gemächlich, ja sogar geruhsam angewendet werden.

Besonders die Einführung in diesen Gedanken sollte so beiläufig wie möglich geübt werden.

Er enthält die Grundlage für den Frieden, die Entspannung und das Freisein von Sorge, die wir zu erlangen suchen.

Schließe als Abschluss der Übung deine Augen und wiederhole den Gedanken noch einmal langsam für dich.

Drei Übungszeiten reichen vermutlich heute aus.

Wenn sich allerdings kaum oder gar kein Unbehagen einstellt und du Lust hast, mehr zu tun, kannst du bis zu fünf durchführen.

Mehr als das ist nicht empfehlenswert.

LEKTION 12
Ich rege mich auf, weil ich eine bedeutungslose Welt sehe.

Dieser Gedanke ist deswegen so wichtig, weil er eine Berichtigung einer der wichtigsten Wahrnehmungsverzerrungen enthält. 
Du denkst, dass das, was dich aufregt, eine beängstigende Welt oder eine traurige Welt oder eine gewalttätige Welt oder eine wahnsinnige Welt ist.

All diese Eigenschaften werden ihr von dir verliehen. 
Die Welt an sich ist bedeutungslos.

Diese Übungen werden mit offenen Augen durchgeführt.

Sieh dich um, diesmal ganz langsam. 
Versuche, dich in einen solchen Rhythmus zu bringen, dass dein Blick in ziemlich regelmäßigen Zeitabständen von einem Gegenstand zum nächsten gleitet.

Achte darauf, dass die Zeit bis zum Weitergleiten weder deutlich länger noch kürzer wird, sondern versuche vielmehr, durchweg ein ausgewogenes, gleichmäßiges Tempo einzuhalten.

Was du siehst, spielt keine Rolle. 
Das bringst du dir selber bei, wenn du allem, worauf dein Blick ruht, die gleiche Aufmerksamkeit und gleich viel Zeit widmest.

Das ist ein erster Schritt beim Lernen, allen Dingen den gleichen Wert beizumessen.

Wenn du dich umsiehst, sage dir:
Ich denke, ich sehe eine beängstigende Welt, eine gefährliche Welt, eine feindselige Welt, eine traurige Welt, eine böse Welt, eine verrückte Welt
und so weiter, wobei du alle beschreibenden Begriffe verwendest, die dir einfallen.

Wenn dir Begriffe einfallen, die eher positiv als negativ erscheinen, beziehe sie mit ein.

Beispielsweise könntest du an eine »gute Welt« oder eine »befriedigende Welt« denken.

Wenn dir solche Begriffe einfallen, verwende sie zusammen mit den anderen.

Du verstehst möglicherweise jetzt noch nicht, warum diese »positiven« Adjektive in diese Übungen gehören; denk aber daran, dass eine »gute Welt« eine »schlechte«, und eine »befriedigende Welt« eine »unbefriedigende« voraussetzt.

Jeder Begriff, der dir in den Sinn kommt, ist für die heutigen Übungen geeignet.

Seine scheinbare Qualität spielt keine Rolle.

Vergewissere dich, dass du die Zeitabstände nicht veränderst, wenn du den heutigen Gedanken auf das anwendest, was du als angenehm, und das, was du als unangenehm erachtest.

Zum Zweck dieser Übungen gibt es keinen Unterschied zwischen ihnen.

Füge am Ende der Übungszeit hinzu:
Aber ich rege mich auf, weil ich eine bedeutungslose Welt sehe.

Was bedeutungslos ist, ist weder gut noch schlecht.

Weshalb sollte dich also eine bedeutungslose Welt aufregen?

Wenn du die Welt als bedeutungslos akzeptieren und zulassen könntest, dass die Wahrheit für dich auf sie geschrieben werde, würde es dich unbeschreiblich glücklich machen.

Aber weil sie bedeutungslos ist, bist du genötigt, auf sie zu schreiben, was sie für dich sein soll.

Das ist es, was du in ihr siehst.

Das ist es, was in Wahrheit bedeutungslos ist. 
Unter deinen Worten steht Gottes Wort geschrieben.

Die Wahrheit regt dich jetzt auf, aber wenn deine Worte ausgelöscht worden sind, wirst du die seinen sehen.

Das ist das letztendliche Ziel dieser Übungen.

Drei oder vier Übungszeiten reichen aus, um den heutigen Gedanken zu üben. 
Die Übungen sollten überdies nicht länger als eine Minute dauern.

Womöglich findest du selbst das zu lang.

Beende die Übungen, sobald du ein Gefühl der Anstrengung empfindest.

 
LEKTION 13
Eine bedeutungslose Welt erzeugt Angst.

 Der heutige Leitgedanke ist eigentlich der vorhergehende in einer anderen Form, außer dass er in Bezug auf das hervorgerufene Gefühl konkreter ist. 
Tatsächlich ist eine bedeutungslose Welt unmöglich.

Nichts ohne Bedeutung existiert.

Daraus folgt allerdings nicht, dass du nicht trotzdem etwas wahrzunehmen glaubst, was keine Bedeutung hat. 
Im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit wird besonders groß sein, dass du es wahrzunehmen glaubst.

 Das Erkennen der Bedeutungslosigkeit ruft in allen Getrennten intensive Angst hervor. 
Es stellt eine Situation dar, in der sich Gott und das Ego gegenseitig im Hinblick darauf »herausfordern«  wessen Bedeutung in den leeren Raum geschrieben werden soll, den die Bedeutungslosigkeit zur Verfügung stellt. 
Das Ego stürmt wie wild geworden hinein, um dort seine eigenen Ideen zu begründen, voller Angst, die Leere werde womöglich sonst dazu benutzt, seine eigene Machtlosigkeit und Unwirklichkeit aufzuzeigen. 
Nur in dieser einen Hinsicht hat es recht.

 Es ist deshalb grundlegend wichtig, dass du lernst, das Bedeutungslose zu erfassen und es ohne Angst zu akzeptieren. 
Bist du von Angst erfüllt, ist es sicher, dass du die Welt mit Eigenschaften ausstatten wirst, die sie nicht besitzt, und sie mit Bildern bevölkern wirst, die nicht existieren. Für das Ego sind Illusionen Sicherheitseinrichtungen, ebenso wie sie es für dich sein müssen, der du dich mit dem Ego gleichsetzt.

 Die heutigen Übungen, die ungefähr drei- bis viermal jeweils nicht länger als höchstens etwa eine Minute lang durchgeführt werden sollten, sind in einer etwas anderen Art als die vorherigen zu üben. 
Wiederhole den heutigen Gedanken mit geschlossenen Augen für dich. 
Öffne dann die Augen und sieh dich langsam um, indem du sagst:
Ich betrachte eine bedeutungslose Welt.
Wiederhole diese Aussage für dich, während du dich umsiehst. 
Mach dann die Augen zu und schließe mit den Worten ab:
Eine bedeutungslose Welt erzeugt Angst, weil ich denke, ich sei in Konkurrenz mit Gott.

 Es mag dir schwerfallen, Widerstand in der einen oder anderen Form gegen diese abschließende Aussage zu vermeiden. 
Welche Form ein solcher Widerstand auch immer annehmen mag, erinnere dich daran, dass du in Wirklichkeit nur wegen der »Rache« des »Feindes« vor einem solchen Gedanken Angst hast. 
Es wird nicht von dir erwartet, dass du die Aussage zu diesem Zeitpunkt glaubst; und vermutlich wirst du sie als grotesk abtun. 4Nimm jedoch sorgfältig alle Zeichen offener oder versteckter Angst zur Kenntnis, die sie möglicherweise hervorruft.

 Dies ist unser erster Versuch, eine ausdrückliche Ursache-Wirkung-Beziehung einer Art darzulegen, die zu erfassen dir noch die Erfahrung fehlt. 
Verweile nicht bei der abschließenden Aussage, und versuche, nicht einmal daran zu denken, außer während der Übungszeiten. 
Das wird im Augenblick ausreichen.

 
LEKTION 14
GOTT hat keine bedeutungslose Welt erschaffen.


 Der heutige Leitgedanke ist natürlich der Grund dafür, dass eine bedeutungslose Welt unmöglich ist. 
Was GOTT nicht erschaffen hat, existiert nicht. 
Und alles, was tatsächlich existiert, existiert so, wie ER es erschaffen hat. 
Die Welt, die du siehst, hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun. 
Sie ist dein eigenes Machwerk, und sie existiert nicht.


 Die heutigen Übungen sind durchweg mit geschlossenen Augen durchzuführen. 
Der Zeitraum der Geisteserforschung sollte kurz sein, höchstens eine Minute. 
Führe nicht mehr als drei Übungszeiten mit dem heutigen Gedanken durch, es sei denn, du fühlst dich wohl dabei. 
Wenn dem so ist, dann deshalb, weil du wirklich verstehst, wozu sie da sind.


 Der heutige Leitgedanke ist ein weiterer Schritt, um die Gedanken loslassen zu lernen, die du auf die Welt geschrieben hast, und GOTTES Wort an ihrer Stelle zu sehen. 
Die ersten Schritte in diesem Austausch, den man wahrlich Erlösung nennen kann, können recht schwierig und sogar ziemlich schmerzhaft sein. 
Einige davon werden dich geradewegs in die Angst führen. 
Aber du wirst nicht dort gelassen werden. 
Du wirst weit darüber hinausgehen. 
Wir gehen auf vollkommene Geborgenheit und vollkommenen Frieden zu.


 Denke mit geschlossenen Augen an alle Gräuel in der Welt, die dir in den Sinn kommen. 
Benenne jeden einzelnen, so wie er dir einfällt, und leugne dann seine Wirklichkeit. 
GOTT hat ihn nicht erschaffen, und somit ist er nicht wirklich. 


Sage zum Beispiel:
GOTT hat diesen Krieg nicht erschaffen, und somit ist ER nicht wirklich.
GOTT hat diesen Flugzeugabsturz nicht erschaffen, und somit ist ER nicht wirklich.
GOTT hat dieses Unglück /benenne es genau/ nicht erschaffen, und somit ist es nicht wirklich.


 Als Gegenstand für die Anwendung des heutigen Gedankens eignet sich auch alles, von dem du befürchtest, dass es dir oder irgendjemandem zustoßen könnte, um den du dich sorgst. 
Benenne das »Unglück« in jedem Fall ganz genau. 
Benutze keine allgemeinen Ausdrücke.
 

 Sage beispielsweise nicht:
»GOTT hat Krankheit nicht erschaffen«,
sondern:
»GOTT hat den Krebs nicht erschaffen« oder Herzinfarkte oder was sonst Angst in dir hervorrufen mag.


 Dies ist dein persönliches Gräuelrepertoire, das du da ansiehst. 
Diese Dinge sind Teil der Welt, die du siehst. 
Einige davon sind Illusionen, die du mit anderen teilst, andere wieder gehören zu deiner persönlichen Hölle. 
Es ist nicht von Belang. 
Was GOTT nicht erschaffen hat, kann nur in deinem eigenen GEIST getrennt von dem seinen sein. 
Deshalb hat es keine Bedeutung. 

 In Anerkenntnis dieser Tatsache beschließe die Übungszeiten, indem du den heutigen Gedanken wiederholst:
GOTT hat keine bedeutungslose Welt erschaffen.


 Der heutige Gedanke kann selbstverständlich auch auf alles angewendet werden, was dich außerhalb der Übungszeiten tagsüber beunruhigt. 
Sei ganz konkret, wenn du den Gedanken anwendest. 
Sage:
GOTT hat keine bedeutungslose Welt erschaffen. 
ER hat /benenne die Situation, die dich beunruhigt/ nicht erschaffen, und deshalb ist sie nicht wirklich.


LEKTION 15
Meine Gedanken sind Bilder, die ich gemacht habe.

 Gerade weil dir die Gedanken, von denen du denkst, dass du sie denkst, als Bilder erscheinen, erkennst du sie nicht als nichts. 
Du denkst, dass du sie denkst, und deshalb denkst du, dass du sie siehst. 
So wurde dein »Sehen« gemacht. 
Das ist die Funktion, die du den Augen deines Körpers gegeben hast. 
Es ist nicht Sehen. 
Es ist Bildermachen. 
Es nimmt den Platz des Sehens ein, indem es die Schau durch Illusionen ersetzt.

 Dieser einführende Leitgedanke zum Vorgang des Bildermachens, den du »Sehen« nennst, wird nicht viel Bedeutung für dich haben. 
Du wirst ihn zu verstehen beginnen, wenn du kleine Lichtränder um die gleichen vertrauten Objekte, die du jetzt siehst, erblickt hast. 
Das ist der Anfang wirklicher Schau. 
Du kannst sicher sein, dass die wirkliche Schau schnell kommen wird, wenn dies geschehen ist.

 Im weiteren Verlaufe ist es möglich, dass du viele »Lichtepisoden« erlebst. 
Möglicherweise nehmen sie viele verschiedene Formen an, einige von ihnen ganz unerwartete. 
Hab keine Angst davor. 
Sie sind Zeichen dafür, dass du deine Augen endlich öffnest. 
Sie werden nicht andauern, denn sie sind lediglich Symbole für die wahre Wahrnehmung, haben aber mit Erkenntnis nichts zu tun. 
Diese Übungen werden dir die Erkenntnis nicht offenbaren. 
Aber sie bereiten ihr den Weg.

 Wenn du den heutigen Gedanken übst, wiederhole ihn zunächst für dich, und wende ihn dann auf alles an, was du gerade um dich herum siehst, indem du es beim Namen nennst und deine Augen darauf ruhen lässt, während du sagst:

Dies .......... ist ein Bild, das ich gemacht habe.
Das ........... ist ein Bild, das ich gemacht habe.

Es ist nicht nötig, eine große Anzahl bestimmter Gegenstände für die Anwendung des heutigen Gedankens heranzuziehen. 
Es ist jedoch notwendig, jeden Gegenstand so lange anzuschauen, wie du den Gedanken für dich wiederholst. 
Der Gedanke sollte jedes Mal ganz langsam wiederholt werden.

 Auch wenn du offensichtlich den Gedanken während der Übungszeit, für die etwa eine Minute empfohlen wird, nicht auf sehr viele Dinge anwenden kannst, versuche, die Auswahl so zufällig wie möglich zu treffen. 
Wenn es dir unbehaglich dabei wird, reicht auch weniger als eine Minute für die Übungszeiten aus. 
Geh nicht über drei Anwendungen hinaus, es sei denn, du fühlst dich vollkommen wohl dabei, und überschreite vier nicht. 
Allerdings kann der Gedanke angewandt werden, wann immer es tagsüber nötig wird.








© by Doris Brunck / Designer-Webmaster / Niedersachsen / Südheide / https://zauber-wesen.de / brunckdoris(@)gmail.com / Online mit Olfis-Web 17.12.2004 / Ein Kurs in Wundern