Lektion 126 » «
Alles, was ich gebe, wird mir selbst gegeben.

1. Der heutige Gedanke, dem Ego und dem Denken der Welt vollkommen fremd, ist entscheidend für die Umkehrung des Denkens, die dieser Kurs bewirken wird.
Wenn du diese Aussage glaubtest, dann würden vollständige Vergebung, Gewissheit des Ziels und sichere Ausrichtung kein Problem darstellen. Du würdest das Mittel verstehen, durch das die Erlösung zu dir kommt, und würdest nicht zögern, es jetzt anzuwenden.

2. Lass uns betrachten, was du statt dieser Idee tatsächlich glaubst.
Es scheint dir, dass andere Menschen getrennt von dir sind und fähig, sich in Weisen zu verhalten, die keinen Einfluss auf dein Denken haben, was auch von dir auf sie bezogen gilt.
Daher hat deine Haltung keine Wirkung auf sie, und ihre Hilferufe stehen in keinerlei Zusammenhang mit deinen eigenen.
Des Weiteren denkst du, dass sie sündigen können, ohne dass es die Wahrnehmung deiner selbst beeinflusst, während du ein Urteil über ihre Sünde fällen und dabei von der Verurteilung ausgenommen und in Frieden bleiben kannst.

3. Wenn du eine Sünde »vergibst«, ziehst du daraus keinen unmittelbaren Nutzen.
Du lässt Barmherzigkeit einem Unwürdigen zukommen, nur um hervorzuheben, dass du besser bist und auf einer höheren Stufe stehst als derjenige, dem du vergibst.
Er hat deine barmherzige Langmut nicht verdient, die du jemandem zukommen lässt, der dieser Gabe unwürdig ist, weil seine Sünden ihn unter eine wahre Ebenbürtigkeit mit dir haben sinken lassen.
Er hat keinen Anspruch auf deine Vergebung.
Sie bietet ihm eine Gabe, kaum aber dir.

4. Somit ist Vergebung grundsätzlich unvernünftig; eine barmherzige Laune ist sie, wohlwollend, jedoch unverdient, eine Gabe, die manchmal gegeben und manchmal vorenthalten wird.
Da sie unverdient ist, ist es gerecht, sie vorzuenthalten, und es ist auch nicht recht, dass du leiden solltest, wenn du sie vorenthältst. Die Sünde, die du vergibst, ist nicht die deine.
Jemand hat sie begangen, der getrennt von dir ist.
Und wenn du dich dann gnädig zeigst ihm gegenüber, indem du ihm schenkst, was er nicht verdient, dann ist diese Gabe ebenso wenig dein, wie es seine Sünde war.

5. Gesetzt, dies wäre wahr: Dann gibt es keinen Boden, auf den Vergebung zuverlässig und gewiss sich stützen kann.
Eine Grille ist sie, bei der du manchmal dich entscheidest, nachsichtig eine unverdiente Gnadenfrist zu gewähren.
Doch bleibt dir noch das Recht, den Sünder der gerechten Tilgung seiner Sünde nicht entgehen zu lassen.
Denkst du, der HERR des Himmels ließe zu, dass die Erlösung der Welt davon abhinge?
Wäre seine Sorge für dich nicht fürwahr gering, hinge deine Erlösung von einer Laune ab?

6. Du verstehst die Vergebung nicht.
Wie du sie siehst, hältst du damit nur offenen Angriff in Schach, ohne dass dies Berichtigung in deinem Geist erforderte.
Wie du sie wahrnimmst, kann sie dir keinen Frieden bringen.
Sie ist kein Mittel, dich davon zu befreien, was du in einem anderen als dir selbst siehst.
Sie hat die Macht nicht, deine Einheit mit ihm in deinem Bewusstsein wiederherzustellen.
Sie ist nicht das, was sie nach GOTTES Absicht für dich sein sollte.

7. Wenn du ihm die Gabe nicht gegeben hast, um die er dich bat, kannst du auch seine Gaben nicht erfassen und denkst, er habe sie dir nicht gegeben.
Würde er dich denn um eine Gabe bitten, wenn sie nicht für dich wäre?
Könnte er sich mit leeren Gesten zufriedengeben und solch unbedeutende Gaben als seines Sohnes würdig erachten?
Erlösung ist eine bessere Gabe als dies.
Und wahre Vergebung, das Mittel, durch welches sie erlangt wird, muss den Geist heilen, der gibt, denn Geben ist Empfangen.
Was unempfangen bleibt, das wurde nicht gegeben; doch was gegeben wurde, muss empfangen worden sein.

8. Heute versuchen wir, die Wahrheit zu verstehen, dass Geber und Empfänger derselbe sind.
Du wirst Hilfe brauchen, um dies für dich bedeutungsvoll zu machen, weil es deinen gewohnten Gedanken derart fremd ist.
Aber die Hilfe, die du brauchst, ist da.
Schenke ihm heute dein Vertrauen, und bitte ihn, dass er dein Üben in der Wahrheit heute mit dir teile.
Und wenn du auch nur einen winzigen Schimmer davon erhaschst, welche Befreiung in dem Gedanken liegt, den wir heute üben, dann ist dies ein Tag der Herrlichkeit für die Welt.

9. Widme heute zweimal fünfzehn Minuten dem Versuch, den Gedanken dieses Tages zu verstehen.
Dieser Gedanke ist es, durch den die Vergebung ihren angemessenen Platz einnimmt in dem, was für dich Vorrang hat.
Er ist der Gedanke, der deinen Geist von jeder Sperre gegenüber dem Verständnis dessen, was Vergebung heißt, befreit und dich erkennen lässt, welchen Wert sie für dich hat.

10. Schließe schweigend deine Augen vor der Welt, die die Vergebung nicht versteht, und suche Zuflucht an dem stillen Ort, wo die Gedanken verändert und falsche Überzeugungen abgelegt werden.
Wiederhole den heutigen Gedanken, und bitte um Hilfe, damit du verstehst, was er wirklich bedeutet.
Sei gewillt, dich belehren zu lassen.
Sei froh, die Stimme der Wahrheit und der Heilung zu dir sprechen zu hören, und du wirst die Worte, die er spricht, verstehen und begreifen, dass er deine Worte zu dir spricht.

11. Erinnere dich, sooft du kannst, daran, dass du heute ein Ziel hast, ein Ziel, das diesen Tag für dich und alle deine Brüder besonders wertvoll macht.
Lass deinen Geist nicht lange dieses Ziel vergessen, sondern sage dir:

Alles, was ich gebe, wird mir selbst gegeben.
Die Hilfe, die ich brauche, um zu lernen, dass dies wahr ist, ist jetzt bei mir.
Und ich will ihm vertrauen.

Verweile darauf einen Augenblick in Stille, und öffne deinen Geist seiner Berichtigung und seiner Liebe.
Und was du von ihm hörst, das wirst du glauben, denn was er gibt, das wird von dir empfangen werden.
Lektion 127
Es gibt keine Liebe außer der Liebe GOTTES.

1. Du denkst vielleicht, dass verschiedene Arten von Liebe möglich sind.
Du denkst vielleicht, dass es eine Art von Liebe für dieses, eine andere für jenes gibt; eine Art, den einen zu lieben, und eine andere Art, jemand anderen zu lieben.
Die Liebe ist eins.
Sie kennt keine getrennten Teile und keine Grade, keine Arten noch Ebenen, keine Abweichungen noch Unterschiede.
Sie ist sich selber gleich, durch und durch unverändert.
Sie verändert sich nie je nach Mensch oder Umstand.
Sie ist das Herz Gottes und ebenso das SEINES SOHNES.

2. Die Bedeutung der Liebe ist für jeden verschleiert, der glaubt, die Liebe könne sich verändern.
Er sieht nicht, dass es eine Liebe, die sich verändert, nicht geben kann.
Und deshalb denkt er, er könne manchmal lieben und zu anderen Zeiten hassen.
Er denkt auch, Liebe könne dem einen geschenkt werden und dabei sie selber bleiben, obwohl sie anderen vorenthalten wird.
Solches von der Liebe zu glauben heißt, sie nicht zu verstehen. 6Könnte sie solche Unterscheidungen treffen, so müsste sie zwischen dem Gerechten und dem Sünder unterscheiden und den SOHN GOTTES in getrennten Teilen wahrnehmen.

3. Liebe kann nicht urteilen.
Da sie selbst eins ist, betrachtet sie alle als eins.
Ihre Bedeutung liegt im Einssein.
So muss sie sich dem Geist entziehen, der sie sich als parteiisch oder als partiell vorstellt.
Es gibt keine Liebe außer der Liebe GOTTES, und alle Liebe ist sein.
Es gibt kein anderes Prinzip, das dort herrscht, wo die Liebe nicht ist.
Liebe ist ein Gesetz ohne ein Gegenteil.
Ihre Ganzheit ist die Macht, die alles als eins hält, das Bindeglied zwischen dem VATER und dem SOHN, das sie beide auf ewig als dasselbe hält.

4. Ein Kurs, der darauf abzielt, dich die Erinnerung dessen, was du wirklich bist, zu lehren, kann nicht versäumen, zu betonen, dass es nie einen Unterschied geben kann zwischen dem, was du wirklich bist, und dem, was die Liebe ist.
Die Bedeutung der Liebe ist deine eigene und wird von GOTT selbst geteilt.
Denn was du bist, ist, was ER ist.
Es gibt keine Liebe außer der seinen, und was ER ist, ist das Einzige, was es gibt.
Es gibt keine Begrenzung, die ihm auferlegt ist, und deshalb bist auch du unbegrenzt.

5. Kein Gesetz, dem die Welt gehorcht, kann dir helfen, die Bedeutung der Liebe zu erfassen.
Was die Welt glaubt, wurde gemacht, um die Bedeutung der Liebe zu verbergen und sie im Dunkel und geheim zu halten.
Es gibt nicht einen Grundsatz, den die Welt vertritt, der nicht gegen die Wahrheit dessen, was die Liebe ist, und dessen, was auch du bist, verstoßen würde.

6. Suche nicht, dein Selbst in der Welt zu finden.
Liebe kann nicht in der Dunkelheit und im Tod gefunden werden.
Doch ist sie vollkommen offensichtlich für Augen, die sehen, und für Ohren, die der Liebe Stimme hören.
Heute üben wir uns darin, deinen Geist von all den Gesetzen zu befreien, denen du meinst gehorchen zu müssen, von allen Begrenzungen, innerhalb deren du lebst, und von allen Veränderungen, die du für einen Teil des menschlichen Schicksals hältst.
Heute machen wir den größten einzelnen Schritt, den dieser Kurs in deinem Vorwärtsschreiten zu dem von ihm gesteckten Ziel erfordert.

7. Wenn du heute den leisesten Schimmer dessen, was Liebe bedeutet, erlangst, dann hast du auf dem Weg zu deiner Befreiung eine Strecke ohne Maß zurückgelegt und eine Zeit durchschritten, die in Jahren nicht zu zählen ist.
Lass uns also heute gemeinsam freudig einige Zeit Gott geben, im Verständnis, dass es keine bessere Verwendung für die Zeit als diese gibt.

8. Entrinne heute zweimal fünfzehn Minuten lang jedem Gesetz, an das du jetzt glaubst.
Öffne deinen Geist und ruhe.
Der Welt, die dich zum Gefangenen zu machen scheint, kann jeder entrinnen, der nicht an ihr hängt.
Entziehe ihrem dürftigen Angebot und ihren sinnlosen Gaben allen Wert, den du ihnen beigemessen hast, und lass die Gabe GOTTES sie alle ersetzen.

9. Ruf deinen VATER an, und sei sicher, dass seine Stimme Antwort geben wird.
Er selbst hat dies versprochen.
Und er selbst wird einen Funken der Wahrheit in deinen Geist legen, wo immer du eine falsche Überzeugung, eine dunkle Illusion deiner eigenen Wirklichkeit und dessen, was Liebe bedeutet, aufgibst.
Er wird heute durch deine nichtigen Gedanken leuchten und dir die Wahrheit der Liebe verstehen helfen.
In liebevoller Sanftheit wird er bei dir bleiben, wenn du zulässt, dass seine Stimme deinen reinen und offenen Geist die Bedeutung der Liebe lehrt.
Und er wird die Lektion mit seiner Liebe segnen.

10. Heute verschwindet die Legion künftiger Jahre des Wartens auf Erlösung vor der Zeitlosigkeit dessen, was du lernst.
Wir wollen heute Dank sagen, dass eine Zukunft uns erspart bleibt, die der Vergangenheit gleicht.
Heute lassen wir die Vergangenheit hinter uns, um nimmermehr an sie zu denken.
Und wir erheben unsere Augen zu einer anderen Gegenwart, in welcher eine Zukunft dämmert, die in jeder ihrer Eigenschaften anders ist als die Vergangenheit.

11. Die Welt ist neu als Kind geboren.
Wir werden sehen, wie sie gesund und stark heranwächst, um ihren Segen allen zu schenken, die kommen, um zu lernen, die Welt wegzulegen, von der sie dachten, sie sei im Hass entstanden, um der Liebe Feind zu sein.
Jetzt werden sie alle frei, mit uns gemeinsam.
Jetzt sind sie alle unsere Brüder in der Liebe GOTTES.

12. Wir wollen uns tagsüber an sie erinnern, weil wir keinen Teil von uns außerhalb von unserer Liebe lassen können, wenn wir unser Selbst erkennen wollen.
Denke mindestens dreimal stündlich an jemanden, der die Reise mit dir unternimmt und der gekommen ist zu lernen, was du lernen musst.
Und während er dir einfällt, gib ihm diese Botschaft deines Selbst:

Ich segne dich, mein Bruder, mit der Liebe Gottes, die ich mit dir teilen möchte.
Denn ich möchte die freudige Lektion erlernen, dass es keine Liebe außer der Liebe GOTTES und der deinen und der meinen und der eines jeden gibt.

Lektion 128
Die Welt, die ich sehe, birgt nichts, was ich will.

1. Die Welt, die du siehst, hat dir nichts anzubieten, was du brauchst; weder etwas, was du in irgendeiner Weise benutzen könntest, noch irgendetwas, was dazu diente, dir Freude zu bereiten.
Glaube diesen Gedanken, und dir bleiben Jahre des Elends, zahllose Enttäuschungen und Hoffnungen erspart, aus denen bittere Asche der Verzweiflung wird.
Es gibt niemanden, der diesen Gedanken nicht als wahr annehmen müsste, wenn er die Welt hinter sich lassen und sich über ihren engen Horizont und ihr bedeutungsloses Treiben aufschwingen möchte.

2. Ein jedes Ding, das du hier schätzt, ist nichts als eine Kette, die dich bindet an die Welt, und sie dient keinem anderen Zweck als diesem.
Denn alles muss dem Sinn und Zwecke dienen, den du ihm gabst, bis du einen andern Zweck darin erblickst.
Der einzige Zweck, den diese Welt enthält und der deines Geistes würdig ist, ist der, dass du an ihr vorbeigehst, ohne dich damit aufzuhalten, dort Hoffnung wahrzunehmen, wo es keine gibt.
Lass dich nicht länger täuschen.
Die Welt, die du siehst, enthält nichts, was du willst.

3. Entrinne heute den Ketten, die du deinem Geist auferlegst, wenn du die Erlösung hier siehst.
Denn was du wertschätzt, machst du zu einem Teil von dir, so wie du dich selbst wahrnimmst.
Alle Dinge, die du suchst, um deinen Wert in deinen Augen zu erhöhen, begrenzen dich nur noch mehr, verbergen deinen Wert vor dir und fügen eine weitere Sperre vor der Tür hinzu, die zum wahren Gewahrsein deines Selbst führt.

4. Lass nichts, was mit Körpergedanken in Verbindung steht, deinen Fortschritt zur Erlösung verzögern, noch lasse dich zurückhalten von der Versuchung, zu glauben, dass die Welt irgendetwas berge, was du wollen könntest.
Hier gibt es nichts zu hegen.
Nichts hier ist auch nur einen Augenblick des Aufschubs und des Leides wert, einen Moment der Ungewissheit und des Zweifels.
Wertlose Dinge haben nichts zu bieten.
Und Wertgewissheit kann nicht in Wertlosigkeit gefunden werden.

5. Heute üben wir, jeden Gedanken an die Werte loszulassen, die wir der Welt verliehen haben.
Wir lassen sie frei von jedem Zweck zurück, den wir ihren Aspekten, ihren Phasen und ihren Träumen gaben.
Wir halten sie uns ohne Zweck vor Augen und machen sie von allem frei, was sie nach unseren Wünschen sein soll.
Auf diese Weise lösen wir die Ketten, die das Tor zur Freiheit versperren, von der Welt und schreiten über alle kleinen Werte und minderen Ziele hinaus.

6. Halte inne, und sei eine kleine Weile still, und sieh, wie weit du dich über die Welt erhebst, wenn du deinen Geist von den Ketten befreist und ihn die Ebene suchen lässt, auf der er sich zu Hause fühlt.
Er wird dankbar sein, eine Weile frei zu sein.
Er weiß, wohin er gehört.
Mache nur seine Flügel frei, und er wird mit Unbeirrbarkeit und Freude dahinfliegen, um sich mit seinem heiligen Zweck zu verbinden.
Lass ihn in seinem Schöpfer ruhen, damit er der Gesundheit, Freiheit und Liebe zurückerstattet werde.

7. Gib ihm heute dreimal zehn Minuten der Rast und Ruhe.
Und wenn du danach deine Augen öffnest, wirst du alledem, was du erblickst, nicht mehr so viel Wert beimessen wie zuvor.
Deine ganze Betrachtungsweise der Welt wird sich ein klein wenig verschieben, jedes Mal, wenn du deinen Geist sich seiner Ketten entledigen lässt.
Nicht die Welt ist es, wo er hingehört.
Und du gehörst dorthin, wo er gerne wäre und wo er hingeht, um zu ruhen, wenn du ihn von der Welt befreist.
Dein Führer ist gewiss.
Öffne ihm deinen Geist.
Sei still und ruhe.

8. Schütze deinen Geist auch tagsüber.
Und wenn du denkst, du sähest irgendeinen Wert in einem Aspekt oder einem Bild der Welt, dann lehne es ab, deinem Geist diese Ketten anzulegen, und sage dir vielmehr selbst mit ruhiger Gewissheit:

Dies wird mich nicht verlocken, mich aufzuhalten.
Die Welt, die ich sehe, birgt nichts, was ich will.

Lektion 129
Jenseits dieser Welt ist eine Welt, die ich will.

1. Dieses ist der Gedanke, der aus dem folgt, den wir gestern übten.
Du kannst dich nicht mit dem Gedanken begnügen, dass die Welt wertlos ist, denn wenn du nicht siehst, dass es etwas anderes gibt, worauf du hoffen kannst, wirst du nur niedergeschlagen sein.
Unsere Betonung liegt nicht darauf, die Welt aufzugeben, sondern sie gegen etwas einzutauschen, was viel befriedigender ist, erfüllt mit Freude und imstande, dir Frieden zu schenken.
Denkst du, dass diese Welt dir dieses bieten kann?

2. Es könnte lohnen, ein wenig Zeit daranzugeben, noch einmal über den Wert dieser Welt nachzudenken.
Vielleicht wirst du zugeben, dass du nichts verloren hast, wenn du jeden Gedanken an Wert hier loslässt.
Die Welt, die du siehst, ist fürwahr erbarmungslos, instabil, grausam, gleichgültig dir gegenüber, schnell bereit zur Rache und mitleidlos vor Hass.
Sie gibt nur, um zu widerrufen, und sie nimmt alle Dinge weg, die dir eine Zeitlang lieb und teuer waren. 5Keine dauerhafte Liebe ist zu finden, denn es gibt hier keine.
Dies ist die Welt der Zeit, in der alle Dinge enden.

3. Ist es denn ein Verlust, stattdessen eine Welt zu finden, in der du nicht verlieren kannst; wo Liebe ewig währt, Hass nicht existieren kann und Rache ohne Bedeutung ist?
Ist es denn ein Verlust, alle Dinge zu finden, die du wirklich willst, in der Erkenntnis, dass sie kein Ende haben und die ganze Zeit hindurch genauso bleiben werden, wie du sie haben willst?
Doch auch diese werden am Ende ausgetauscht gegen etwas, worüber wir nicht sprechen können, denn von da aus gehst du dorthin, wo Worte völlig versagen, in ein Schweigen, wo die Sprache ungesprochen bleibt und doch bestimmt verstanden wird.

4. Die Kommunikation, unzweideutig und sonnenklar, bleibt unbegrenzt in alle Ewigkeit.
Und GOTT selbst spricht zu SEINEM SOHN, wie auch sein SOHN zu ihm spricht.
Ihre Sprache kennt keine Worte, denn was sie sagen, lässt sich nicht in Symbole fassen.
Ihre Erkenntnis ist unmittelbar, wird ganz geteilt und ist gänzlich eins.
Wie weit davon entfernt bist du, der du an diese Welt gebunden bleibst!
Und dennoch, wie nahe bist du, wenn du sie gegen die Welt eintauschst, die du willst!

5. Jetzt ist der letzte Schritt gewiss; jetzt bist du nur noch einen Augenblick von der Zeitlosigkeit entfernt.
Hier kannst du nur noch vorwärts schauen, nie zurück, um noch einmal die Welt zu sehen, die du nicht willst.
Hier ist die Welt, die kommt, um ihre Stelle einzunehmen, wenn du deinen Geist von den kleinen Dingen losmachst, die die Welt hinhält, um dich gefangen zu halten.
Miss ihnen keinen Wert bei, so verschwinden sie.
Schätze sie, dann erscheinen sie dir als wirklich.

6. Das ist die Wahl.
Was kannst du denn dabei verlieren, wenn du beschließt, dem Nichts keinen Wert beizumessen?
Diese Welt enthält nichts, was du wirklich willst, doch das, was du stattdessen wählst, das willst du wirklich!
Lass es dir heute gegeben werden.
Es wartet nur darauf, dass du es wählst, um den Platz all der Dinge einzunehmen, die du suchst, aber nicht willst.

7. Übe dich in der Bereitwilligkeit, diese Veränderung vorzunehmen, morgens und abends je zehn Minuten lang und einmal noch dazwischen.
Fang damit an:

Jenseits dieser Welt ist eine Welt, die ich will.
Ich treffe die Wahl, jene Welt statt dieser hier zu sehen, denn hier ist nichts, was ich wirklich will.

Schließe dann deine Augen vor der Welt, die du siehst, und in der stillen Dunkelheit sieh die Lichter, die nicht von dieser Welt sind, sich eines nach dem anderen entzünden, bis das Anfangen des einen und das Aufhören des andern jede Bedeutung verlieren, da sie ineinander übergehen.

8. Heute neigen die Himmelslichter sich dir zu, um auf deine Augenlider zu leuchten, während du jenseits der Welt der Dunkelheit ruhst.
Hier ist ein Licht, das deine Augen nicht erblicken können.
Und dennoch kann dein Geist es deutlich sehen, und er kann verstehen.
Ein Gnadentag ist dir gegeben heute, und wir sagen Dank.
An diesem Tag begreifen wir, dass nur Verlust es war, was zu verlieren du befürchtet hattest.

9. Jetzt verstehen wir auch, dass es Verlust nicht gibt.
Denn wir haben endlich sein Gegenteil gesehen, und wir sind dankbar, dass die Wahl getroffen ist.
Erinnere dich stündlich an deine Entscheidung, und nimm dir einen Augenblick, um deine Wahl zu bestätigen, indem du jeglichen Gedanken beiseitelegst und kurz bei diesem nur verweilst:

Die Welt, die ich sehe, birgt nichts, was ich will.
Jenseits dieser Welt ist eine Welt, die ich will.

Lektion 130
Es ist unmöglich, zwei Welten zu sehen.

1. Die Wahrnehmung ist konsequent.
Was du siehst, spiegelt dein Denken wider.
Und dein Denken spiegelt nur deine Wahl dessen, was du sehen willst.
Dafür sind deine Werte ausschlaggebend, denn was du wertschätzt, musst du sehen wollen, indem du glaubst, das, was du siehst, sei wirklich da.
Niemand kann eine Welt erblicken, der sein Geist nicht einen Wert beigemessen hätte.
Und niemand kann umhin, das zu erblicken, wovon er glaubt, er wolle es.

2. Wer aber kann wirklich gleichzeitig hassen und lieben?
Wer kann sich etwas wünschen, wovon er nicht möchte, dass es Wirklichkeit habe?
Und wer kann sich entscheiden, eine Welt zu sehen, vor der er Angst hat?
Angst muss blind machen, denn dies ist ihre Waffe: Das, was du zu sehen fürchtest, kannst du nicht sehen.
Somit gehen Liebe und Wahrnehmung Hand in Hand, Angst aber verschleiert in der Dunkelheit, was da ist.

3. Was also kann die Angst auf die Welt projizieren?
Was gibt es in der Dunkelheit zu sehen, was wirklich ist?
Die Wahrheit wird von der Angst verfinstert, und das, was übrig bleibt, ist nichts als eingebildet.
Doch was an blinden Phantasien, geboren aus der Panik, kann wirklich sein?
Was würdest du wollen, damit es dir gezeigt wird?
Was würdest du in einem solchen Traum bewahren wollen?

4. Die Angst hat alles, was du zu sehen meinst, gemacht:
Jede Trennung, alle Unterscheidungen und die Vielzahl der Unterschiede, von denen du glaubst, dass sie die Welt ausmachen.
Sie alle gibt es nicht.
Der Feind der Liebe hat sie sich ausgedacht.
Die Liebe aber kann keinen Feind haben, deshalb haben sie weder Ursache noch Sein, noch irgendwelche Folgen.
Sie können wertgeschätzt werden, bleiben aber unwirklich.
Man kann nach ihnen suchen, aber sie sind nicht zu finden.
Heute wollen wir nicht nach ihnen suchen noch diesen Tag damit vergeuden, dass wir suchen, was nicht gefunden werden kann.

5. Es ist unmöglich, zwei Welten zu sehen, die sich in keiner Weise überschneiden.
Suche nach der einen; die andere verschwindet.
Nur eine bleibt.
Sie sind der Wahlbereich, über den deine Entscheidung nicht hinausgehen kann.
Das Wirkliche und das Unwirkliche ist alles, was zur Wahl steht – und nichts anderes als das.

6. Heute wollen wir nicht versuchen, einen Kompromiss zu schließen, wo keiner möglich ist.
Die Welt, die du erblickst, ist der Beweis, dass du schon eine Wahl getroffen hast, die genauso allumfassend ist wie ihr Gegenteil.
Und was wir heute lernen möchten, ist mehr als bloß die Lektion, dass du nicht zwei Welten sehen kannst.
Du lernst auch, dass diejenige, die du siehst, vom Standpunkt aus, von welchem du sie siehst, ganz konsistent ist.
Sie ist aus einem Guss, weil sie einem einzigen Gefühl entstammt und ihre Quelle in allem widerspiegelt, was du siehst.

7. In Danksagung und Dankbarkeit geben wir freudig heute sechsmal fünf Minuten an den Gedanken, der jedem Kompromiss und Zweifel ein Ende bereitet, und gehen über sie alle als eins hinaus.
Wir wollen nicht tausend bedeutungslose Unterscheidungen treffen oder versuchen, einen kleinen Teil der Unwirklichkeit mitzubringen, wenn wir unseren Geist dem widmen, nur das zu finden, was wirklich ist.

8. Fang deine Suche nach der anderen Welt damit an, dass du um eine Stärke jenseits deiner eigenen bittest und begreifst, wonach du suchst. Du willst keine Illusionen.
Und du kommst zu diesen fünf Minuten, indem du all die unbedeutenden Schätze dieser Welt aus der Hand legst.
Du wartest darauf, dass GOTT dir hilft, indem du sagst:

Es ist unmöglich, zwei Welten zu sehen.
Lass mich die Stärke, die GOTT mir schenkt, annehmen und keinen Wert in dieser Welt sehen, damit ich meine Freiheit und Erlösung finden möge.

9. Gott wird da sein.
Denn du hast die große, unfehlbare Macht angerufen, die diesen Riesenschritt in Dankbarkeit zusammen mit dir tun wird.
Und sicher wirst du sehen, wie sein Dank sich in fassbarer Wahrnehmung und in Wahrheit ausdrückt.
Du wirst nicht an dem zweifeln, was du erblickst, denn auch wenn es Wahrnehmung ist, ist es nicht die Art von Sehen, die deine Augen allein vorher je gesehen haben.
Und du wirst erkennen, dass Gottes Stärke dich unterstützte, als du diese Wahl getroffen hast.

10. Weise jede Versuchung heute leicht von dir, wann immer sie sich zeigt, indem du dich einfach an die Grenzen deiner Wahl erinnerst.
Das Unwirkliche oder das Wirkliche, das Falsche oder das Wahre ist das, was du siehst, und einzig, was du siehst.
Die Wahrnehmung stimmt überein mit deiner Wahl, und Hölle oder HIMMEL kommen als eins zu dir.

11. Akzeptiere einen kleinen Teil der Hölle als wirklich, und du hast deine Augen verdammt und deine Sicht verflucht, und was du dann erblickst, das ist fürwahr die Hölle.
Und dennoch bleibt die Befreiung des Himmels immer noch im Bereich deiner Wahl, um an die Stelle all dessen zu treten, was dir die Hölle zeigen will.
Du brauchst nur irgendeinem Teil der Hölle, welche Form er auch immer annimmt, einfach zu sagen:

Es ist unmöglich, zwei Welten zu sehen.
Ich suche meine Freiheit und Erlösung, und dies ist nicht Teil dessen, was ich will.








© by Doris Brunck / Designer-Webmaster / Niedersachsen / Südheide / https://zauber-wesen.de / brunckdoris(@)gmail.com / Online mit Olfis-Web 17.12.2004 / »EIN KURS IN WUNDERN«