Lektion 156 » «
Ich gehe mit GOTT in vollkommener Heiligkeit.

1. Der heutige Leitgedanke stellt nur die simple Wahrheit fest, die den Gedanken der Sünde unmöglich macht.
ER verspricht, dass es keine Ursache für die Schuld gibt, und da sie ohne Ursache ist, existiert sie nicht.
ER folgt sicher aus dem Grundgedanken, der im Text so oft erwähnt wird: Gedanken verlassen ihre Quelle nicht.
Und wenn dies wahr ist, wie kannst du dann getrennt von GOTT sein?
Wie könntest du allein und separat von deiner Quelle durch die Welt gehen?

2. Wir sind nicht inkonsequent in den Gedanken, die wir in unserem Lehrplan unterbreiten.
So muss die Wahrheit, soll sie wahr sein, durchweg wahr sein.
Sie kann sich selbst nicht widersprechen und nicht in Teilen ungewiss, in andern sicher sein.
Du kannst nicht getrennt von GOTT durch die Welt gehen, weil du nicht ohne ihn sein könntest.
ER ist das, was dein Leben ist. Wo du bist, da ist ER.
Es gibt ein Leben.
Dieses Leben teilst du mit IHM. Nichts kann von IHM getrennt sein und leben.

3. Doch da, wo ER ist, muss sowohl Heiligkeit sein als auch Leben.
Keine seiner Eigenschaften wird nicht geteilt von allem, was da lebt.
Was lebt, ist heilig wie ER selbst, weil das, was sein Leben teilt, Teil der Heiligkeit ist und ebenso wenig sündig sein kann, wie die Sonne beschließen könnte, aus Eis zu sein, oder das Meer sich dazu entscheiden könnte, getrennt zu sein vom Wasser, oder das Gras, mit Wurzeln in der Luft zu wachsen.

4. Es gibt ein Licht in dir, welches nicht sterben kann, dessen Gegenwart so heilig ist, dass die Welt geheiligt ist um deinetwegen.
Alle Lebewesen bringen dir Gaben und legen sie in Dankbarkeit und Freuden dir zu Füßen.
Der Blumen Duft ist ihre Gabe an dich.
Die Wellen neigen sich vor dir, und die Bäume breiten ihre Zweige aus, um dich zu schützen vor der Hitze, und legen ihre Blätter vor dir auf den Boden, auf dass du weich gehen mögest, dieweil der Wind zu einem Säuseln um dein heiliges Haupt verebbt.

5. Das Licht in dir ist es, was zu erblicken sich das Universum sehnt.
Alle Lebewesen sind still vor dir, denn sie nehmen wahr, wer mit dir geht.
Das Licht, das du trägst, ist ihr eigenes.
Und somit sehen sie ihre Heiligkeit in dir und grüßen dich als Erlöser und als GOTT.
Nimm ihre Ehrerbietung an, denn sie gebührt der Heiligkeit selbst, die mit dir geht und in ihrem sanften Licht alle Dinge in ihr Ebenbild verwandelt und in ihre Reinheit.

6. Das ist die Art, wie die Erlösung wirkt.
Während du zurücktrittst, tritt das Licht in dir hervor und umfasst die Welt.
Es kündigt nicht das Ende der Sünde durch Strafe und durch Tod an.
In Leichtigkeit und Lachen ist die Sünde vergangen, weil ihre wunderliche Absurdität gesehen wird.
Sie ist ein törichter Gedanke, ein dummer Traum, nicht beängstigend, womöglich lächerlich; aber wer würde bei der Annäherung an GOTT selbst auch nur einen Augenblick an eine derart sinnlose Laune verschwenden?

7. Und dennoch hast du viele, viele Jahre an ebendiesen törichten Gedanken verschwendet.
Die Vergangenheit ist vergangen, mit allen ihren Phantasien.
Du bist nicht mehr durch sie gebunden. Die Annäherung an GOTT ist nicht mehr fern.
Und in der kleinen Spanne Zweifel, die immer noch besteht, da mag es sein, dass du deinen Gefährten aus den Augen verlierst und ihn für den sinnlosen, alten Traum hältst, der nun vergangen ist.

8. »Wer geht mit mir?«
Diese Frage sollte man tausendmal am Tag stellen, bis die Gewissheit dem Zweifeln ein Ende gesetzt und den Frieden begründet hat.
Lass heute das Zweifeln verklingen.
GOTT spricht für dich, indem er mit diesen Worten Antwort auf deine Frage gibt:

Ich gehe mit GOTT in vollkommener Heiligkeit.
Ich erhelle die Welt, ich erhelle meinen Geist und jeden Geist, den Gott als eins mit mir erschaffen hat.
Lektion 157
In seine Gegenwart möchte ich jetzt eingehen.

1. Dies ist ein Tag des Schweigens und Vertrauens.
Es ist eine besondere Zeit der Verheißung im Ablauf deiner Tage.
Es ist eine Zeit, die der HIMMEL vorgesehen hat, um auf sie zu leuchten und ein zeitloses Licht über diesen Tag zu werfen, an dem der Widerhall der Ewigkeit gehört wird.
Dieser Tag ist heilig, denn er läutet eine neue Erfahrung, eine andere Art des Fühlens und Bewusstseins ein.
Du hast lange Tage und Nächte damit verbracht, den Tod zu feiern.
Heute lernst du, die Freude des Lebens zu empfinden.

2. Das ist ein weiterer entscheidender Wendepunkt im Lehrplan.
Wir fügen jetzt eine neue Dimension hinzu, eine neue Erfahrung, die ein Licht auf alles wirft, was wir bereits gelernt, und die uns auf das vorbereitet, was wir noch zu lernen haben.
Sie bringt uns an das Tor, an dem das Lernen endet, und wir erhaschen einen kurzen Blick auf das, was jenseits der äußersten Bereiche liegt, die es überhaupt erreichen kann.
Einen Augenblick lässt sie uns hier, und wir gehen darüber hinaus, unserer Richtung und unseres Zieles sicher.

3. Heute wird es dir gegeben sein, einen Hauch des Himmels zu verspüren, auch wenn du zu des Lernens Pfaden wiederkehrst.
Doch bist du weit genug gekommen auf dem Weg, dass du die Zeit so weit verändern kannst, um dich über ihre Gesetze zu erheben und eine Weile in die Ewigkeit zu gehen.
Und du wirst lernen, das immer mehr zu tun, indem jede Lektion, die treu geübt wird, dich rascher an diesen heiligen Ort bringt und dich einen Augenblick lang deinem Selbst überlässt.

4. Er wird dich heute in deinen Übungen anleiten, denn was du jetzt erbittest, ist das, was er will.
Und da du an diesem Tag deinen Willen mit dem seinen verbunden hast, muss das, worum du bittest, dir gegeben werden.
Nichts ist vonnöten als der heutige Gedanke, um deinen Geist zu erhellen und ihn in schweigender Erwartung und stiller Freude ruhen zu lassen, in denen du die Welt rasch hinter dir lässt.

5. Von diesem Tag an nimmt dein Gottesdienst eine aufrichtige Hingabe an und ein Glühen, das von deinen Fingerspitzen auf die übergeht, die du berührst, und diejenigen segnet, auf die du blickst.
Eine Schau erreicht jeden, dem du begegnest, und jeden, an den du denkst oder der an dich denkt.
Denn deine heutige Erfahrung wird deinen Geist so verwandeln, dass er zum Prüfstein für die heiligen Gedanken GOTTES wird.

6. Dein Körper wird heute geheiligt werden, da sein einziger Zweck nun der ist, die Schau dessen, was du an diesem Tag erfährst, zu bringen, um die Welt zu erhellen.
Eine Erfahrung wie diese können wir nicht direkt vermitteln.
Sie hinterlässt jedoch eine Schau in unseren Augen, die wir jedem anbieten können, damit er um so eher zur selben Erfahrung kommen möge, in welcher die Welt still vergessen ist und der Himmel eine Weile in Erinnerung tritt.

7. Indem diese Erfahrung sich vermehrt und alle Ziele außer diesem von geringem Werte werden, rückt die Welt, in die du jetzt zurückkehrst, dem Ende der Zeit ein wenig näher, wird sie in ihrer Art dem Himmel ein wenig ähnlicher, kommt sie ihrer Befreiung ein wenig näher.
Und du, der du ihr Licht bringst, wirst beginnen, das Licht sicherer und die Schau klarer zu sehen.
Die Zeit wird kommen, in der du nicht in derselben Form wiederkehren wirst, in der du jetzt erscheinst, denn du wirst sie nicht brauchen. Jetzt aber hat sie einen Sinn und Zweck und wird diesem gut dienen.

8. Heute wollen wir einen Kurs einschlagen, den du dir nicht hast träumen lassen.
Der Heilige jedoch, der Geber der glücklichen Träume des Lebens, der Übersetzer der Wahrnehmung in Wahrheit, der heilige Führer in den HIMMEL, der dir gegeben wurde, hat diese Reise, die du machst und heute beginnst, für dich geträumt, wobei die Erfahrung, die dieser Tag für dich bereithält, dein sein soll.

9. In Christi Gegenwart wollen wir jetzt eingehen, gelassen aller Dinge ungewahr außer seines leuchtenden Antlitzes und seiner vollkommenen Liebe.
Die Schau seines Antlitzes wird bei dir bleiben, es wird jedoch einen Augenblick geben, der jede Schau transzendiert, selbst diese, die die heiligste ist.
Dies wirst du niemals lehren, denn dies erlangst du nicht durch Lernen.
Doch die Schau spricht von deiner Erinnerung an das, was du in jenem Augenblick erkanntest und sicher wiederum erkennen wirst.

Lektion 158
Heute lerne ich geben, wie ich empfange.

1. Was ist dir gegeben worden? Die Erkenntnis, dass du Geist bist, im Geist, und ausschließlich Geist, für immer sündenlos und gänzlich furchtlos, weil du erschaffen wurdest aus der Liebe.
Auch hast du deine Quelle nicht verlassen und bleibst so, wie du erschaffen wurdest.
Das wurde dir als Erkenntnis gegeben, die du nicht verlieren kannst.
Es wurde ebenfalls jedem Lebewesen mitgegeben, denn nur durch diese Erkenntnis lebt es.

2. Das alles hast du bekommen.
Es gibt niemanden, der auf Erden wandelt, der dies nicht bekommen hätte.
Nicht diese Erkenntnis ist es, die du gibst, denn das ist etwas, was die Schöpfung gab.
Das alles kann man nicht lernen. Was also sollst du heute geben lernen?
Unsere gestrige Lektion hat ein Thema angesprochen, das sich vornean im Textbuch findet.
Erfahrung lässt sich nicht direkt mit andern teilen auf die Art, in der die Schau es kann. Die Offenbarung, dass der VATER und der SOHN eins sind, wird zu seiner Zeit zu jedem Geiste kommen.
Doch diese Zeit wird durch den Geist selbst bestimmt und nicht gelehrt.

3. Die Zeit ist schon bestimmt.
Sie erscheint ziemlich willkürlich.
Doch gibt es keinen Schritt auf diesem Weg, den irgendjemand nur aus Zufall tut.
Er ist bereits von ihm gegangen worden, auch wenn er sich noch gar nicht auf den Weg gemacht hat.
Denn die Zeit erstreckt sich nur scheinbar in eine Richtung.
Wir unternehmen lediglich eine Reise, die schon vorbei ist.
Und dennoch scheint sie eine Zukunft zu haben, die uns noch unbekannt ist.

4. Zeit ist ein Kunstgriff, ein Taschenspielertrick, eine Riesenillusion, in der Figuren wie durch Zauberei kommen und gehen.
Doch hinter den Erscheinungen gibt es einen Plan, der sich nicht ändert.
Das Drehbuch ist geschrieben.
Wann die Erfahrung eintreten wird, um dein Zweifeln zu beenden, das steht fest.
Denn wir sehen die Reise nur von jenem Punkt, wo sie geendet hat, indem wir auf sie zurückblicken und uns einbilden, wir würden sie noch einmal unternehmen und im Geist Revue passieren lassen, was vergangen ist.

5. Ein Lehrer vermittelt keine Erfahrung, weil er sie nicht gelernt hat.
Sie hat sich ihm zu der ihr bestimmten Zeit offenbart.
Doch Schau ist seine Gabe.
Diese kann er unmittelbar geben, denn CHRISTI Erkenntnis ist nicht verloren, weil er eine Schau hat, die er jedem geben kann, der darum bittet.
Der Wille des VATERS und der seine sind in der Erkenntnis verbunden.
Doch gibt es eine Schau, die der HEILIGE GEIST sieht, weil der Geist CHRISTI sie ebenfalls erblickt.

6. Hier wird die Verbindung zwischen der Welt des Zweifels und der Schatten und dem Nichtgreifbaren hergestellt.
Hier ist ein ruhiger Ort in der Welt, geheiligt durch Vergebung und durch Liebe.
Hier werden alle Widersprüche versöhnt, denn hier endet die Reise. Erfahrung – nicht gelernt, nicht gelehrt, nicht gesehen – ist einfach da. Das liegt jenseits unseres Zieles, denn es transzendiert das, was erreicht werden muss.
Wir befassen uns mit CHRISTI Schau.
Diese können wir erlangen.

7. Die Schau CHRISTI hat ein Gesetz.
Sie schaut nicht auf einen Körper und hält ihn für den SOHN, den GOTT erschaffen hat.
Sie sieht ein Licht jenseits des Körpers, eine Idee jenseits dessen, was man berühren kann, eine Reinheit, die ungetrübt ist von Irrtümern, jämmerlichen Fehlern und angstbesetzten Schuldgedanken aus Sündenträumen.
Sie sieht keine Trennung.
Und sie blickt auf jedermann, auf jeden Umstand, auf alle Begebenheiten und Ereignisse ohne das geringste Nachlassen des Lichtes, das sie sieht.

8. Das kann gelehrt werden, und das müssen alle lehren, die sie erlangen möchten.
Es erfordert nichts als die Einsicht, dass die Welt nichts geben kann, was sich an Wert auch nur im Entferntesten damit messen könnte, noch ein Ziel aufstellen kann, das nicht einfach vergeht, wenn dies wahrgenommen worden ist.
Und dies gibst du heute:
Sieh niemanden als Körper.
Begrüße ihn als den SOHN GOTTES, der er ist, indem du anerkennst, dass er eins in Heiligkeit mit dir ist.

9. Auf diese Weise werden seine Sünden ihm vergeben, denn CHRISTUS hat eine Schau, die die Macht hat, über sie alle hinwegzusehen.
In seiner Vergebung sind sie vergangen.
Und von dem einen nicht gesehen, schwinden sie einfach dahin, weil eine Schau der Heiligkeit, die jenseits ihrer liegt, ihren Platz nun einnimmt.
Es ist nicht von Belang, welche Form sie angenommen hatten noch wie riesengroß sie scheinbar waren noch wer durch sie verletzt zu werden schien.
Sie sind nicht mehr.
Und alle Wirkungen, die sie zu haben schienen, sind mit ihnen vergangen, aufgehoben, um niemals zu geschehen.

10. Auf diese Weise lernst du geben, wie du empfängst.
Und auf diese Weise blickt CHRISTI Schau ebenso auf dich.
Es ist nicht schwer, diese Lektion zu lernen, wenn du dich daran erinnerst, dass du in deinem Bruder nur dich selber siehst.
Ist er in Sünde verloren, so musst auch du es sein; wenn du das Licht in ihm erblickst, sind deine Sünden von dir selbst vergeben worden. Ein jeder deiner Brüder, den du heute triffst, bietet dir eine weitere Gelegenheit, CHRISTI Schau auf dich leuchten zu lassen und dir den Frieden GOTTES anzubieten.

11. Es spielt keine Rolle, wann die Offenbarung kommt, denn diese gehört nicht der Zeit an.
Und dennoch hat die Zeit noch eine Gabe zu geben, in der wahre Erkenntnis auf so genaue Weise gespiegelt wird, dass ihr Abbild ihre unsichtbare Heiligkeit mit ihr teilt und ihr Ebenbild mit ihrer unsterblichen Liebe leuchtet.
Wir üben heute, mit den Augen CHRISTI zu sehen.
Und durch die heiligen Gaben, die wir geben, blickt CHRISTI Schau auch auf uns.

Lektion 159
Ich gebe die Wunder, die ich empfangen habe.

1. Niemand kann geben, was er nicht empfangen hat. Ein Ding zu geben erfordert erst einmal, dass es in deinem eigenen Besitz ist.
Hier stimmen die Gesetze des Himmels und der Welt überein.
Hier jedoch trennen sie sich auch.
Die Welt glaubt, um ein Ding zu besitzen, muss man es behalten.
Die Erlösung lehrt, dass es anders ist.
Geben ist die Weise, wie du begreifst, dass du empfangen hast.
Es ist der Beweis dafür, dass dein ist, was du hast.

2. Du verstehst, dass du geheilt bist, wenn du Heilung gibst.
Du nimmst Vergebung als in dir vollbracht an, wenn du vergibst.
Du erkennst deinen Bruder als dich selber wieder, und so nimmst du wahr, dass du ganz bist.
Es gibt kein Wunder, das du nicht geben könntest, denn alle sind sie dir gegeben.
Empfange sie jetzt, indem du die Tür zur Schatzkammer deines Geistes, in welche sie gelegt sind, öffnest und sie verschenkst.

3. CHRISTI Schau ist ein Wunder.
Sie stammt von weit jenseits ihrer selbst, denn sie spiegelt die ewige Liebe und die Wiedergeburt der Liebe wider, die niemals stirbt, aber verschleiert gehalten worden ist.
CHRISTI Schau bildet den Himmel ab, denn sie sieht eine Welt, die dem HIMMEL so ähnlich ist, dass das, was GOTT vollkommen schuf, dort gespiegelt werden kann.
Der dunkle Spiegel, den die Welt dir zeigt, kann nur verdrehte Bilder in zerbrochenen Stücken zeigen.
Die wirkliche Welt bildet des Himmels Unschuld ab.

4. CHRISTI Schau ist das Wunder, in dem alle Wunder geboren werden.
Sie ist deren Quelle; sie bleibt bei jedem Wunder, das du gibst, und bleibt doch dein.
Sie ist das Band, durch welches Geber und Empfänger hier auf Erden im Ausdehnen verbunden sind, so wie sie eins im Himmel sind.
CHRISTUS erblickt in keinem eine Sünde.
Und in seiner Sicht sind die Sündenlosen eins.
Ihre Heiligkeit wurde ihnen von seinem VATER und von ihm gegeben.

5. CHRISTI Schau ist die Brücke zwischen den Welten.
Und auf ihre Macht kannst du sicher vertrauen: dass sie dich aus dieser Welt in eine trägt, die durch Vergebung geheiligt worden ist.
Dinge, die hier völlig fest erscheinen, sind dort bloß Schatten, durchsichtig, ganz schwach sichtbar, zuzeiten vergessen und niemals fähig, das Licht zu verschleiern, das jenseits von ihnen leuchtet.
Heiligkeit ist der Schau zurückerstattet worden, und die Blinden können sehen.

6. Dies ist die einzige Gabe des HEILIGEN GEISTES: das Schatzhaus, das du mit vollkommener Gewissheit anrufen kannst für alle Dinge, die zu deinem Glück beitragen können.
Alle sind sie hier schon bereitgelegt.
Alle können empfangen werden, wenn du nur darum bittest.
Hier ist die Türe nie versperrt, und niemandem wird seine kleinste Bitte oder sein vordringlichstes Bedürfnis ausgeschlagen.
Da gibt es keine Krankheit, die nicht bereits geheilt, keinen Mangel, der nicht befriedigt ist, kein Bedürfnis, das in diesem goldenen Schatz CHRISTI nicht gestillt wäre.

7. Hier erinnert sich die Welt, was verloren ging, als sie gemacht ward.
Denn hier wird sie repariert und wieder neu gemacht, aber in einem anderen Licht.
Und was als Wohnstätte der Sünde gedacht war, wird jetzt zum Mittelpunkt der Erlösung und zum Herd der Barmherzigkeit, an dem die Leidenden geheilt werden und willkommen sind.
Niemand wird von diesem neuen Zuhause abgewiesen werden, wo seine Erlösung wartet.
Niemand ist für ihn ein Fremder.
Niemand erbittet irgendetwas von ihm außer der Gabe, dass er sein Willkommen annimmt.

8. CHRISTI Schau ist der heilige Boden, in dem die Lilien der Vergebung ihre Wurzeln schlagen.
Das ist ihr Zuhause.
Von hier können sie in die Welt zurückgebracht werden, aber in deren unfruchtbarem und flachem Boden können sie niemals wachsen.
Sie brauchen das Licht und die Wärme und die umsichtige Pflege, mit denen CHRISTI Barmherzigkeit sie versieht.
Sie brauchen die Liebe, mit welcher er sie anblickt.
Und sie werden zu seinen Boten, die geben, wie sie empfangen haben.

9. Nimm aus seinem Schatzhaus, damit sich seine Schätze mehren mögen.
Seine Lilien verlassen ihr Zuhause nicht, wenn sie zurückgetragen werden in die Welt.
Ihre Wurzeln bleiben da.
Sie verlassen ihre Quelle nicht, sondern tragen deren Mildtätigkeit mit sich und verwandeln die Welt in einen Garten wie denjenigen, aus dem sie kamen und zu dem sie wiederkehren mit verstärktem Duft.
Jetzt sind sie doppelt gesegnet. Die Botschaften, die sie von CHRISTUS brachten, sind ausgehändigt und ihnen zurückgegeben worden.
Und freudig geben sie sie ihm zurück.

10. Sieh nur den Schatz an Wundern, die für dich ausgebreitet sind, dass du sie geben mögest.
Bist du der Gabe denn nicht wert, wenn GOTT bestimmt hat, dass sie dir gegeben werden soll?
Urteile nicht über GOTTES SOHN, sondern folge auf dem Weg, den er festgelegt hat.
CHRISTUS hat den Traum von einer Welt geträumt, der vergeben worden ist.
Es ist seine Gabe, wodurch ein süßer Übergang erschaffen werden kann vom Tod zum Leben, von der Hoffnungslosigkeit zur Hoffnung.
Wir wollen einen Augenblick lang mit ihm träumen.
Sein Traum weckt uns zu der Wahrheit.
Seine Schau verleiht die Mittel für eine Rückkehr zu unserer nie verlorenen und ewig währenden Heiligkeit in GOTT.

Lektion 160
Ich bin daheim. Die Angst ist hier der Fremde.

1. Angst ist ein Fremder auf der Liebe Wegen.
Identifiziere dich mit der Angst, und du wirst dir selbst ein Fremder sein.
Und dadurch bist du dir selber unbekannt.
Das, was dein Selbst ist, bleibt dem Teil von dir fremd, der denkt, er sei wirklich, aber anders als du.
Wer könnte unter solchen Umständen geistig gesund sein?
Wer sonst als ein Verrückter könnte glauben, dass er ist, was er nicht ist, und gegen sich selbst urteilen?

2. Ein Fremder ist in unserer Mitte, der von einer Idee kommt, die der Wahrheit derart fremd ist, dass er eine andere Sprache spricht, auf eine Welt schaut, die die Wahrheit nicht kennt, und das versteht, was die Wahrheit als sinnlos ansieht.
Noch sonderbarer: Er sieht gar nicht, zu wem er kommt, und er behauptet doch, dass dessen Wohnstatt ihm gehöre, während der nun fremd ist, der zu Hause ist.
Und doch, wie einfach wäre es zu sagen:

»Dies ist mein Zuhause.
Hierher gehöre ich, und ich gehe nicht weg, nur weil ein Irrer sagt, ich müsse das.«

3. Was gibt es für einen Grund, dies nicht zu sagen? Was könnte der Grund sein, außer dass du diesen Fremden hereingebeten hast, deinen Platz einzunehmen und dich dir selber fremd sein zu lassen?
Niemand würde sich so unnötigerweise enteignen lassen, wenn er nicht dächte, dass es ein anderes Zuhause gibt, das mehr seinem Geschmack entspricht.

4. Wer ist der Fremde?
Ist es die Angst, oder bist du es, der ungeeignet für das Zuhause ist, das GOTT für SEINEN SOHN bereitgestellt hat?
Ist die Angst sein eigen, nach seinem Ebenbild erschaffen?
Vervollständigt die Liebe die Angst und wird durch sie vollständig?
Es gibt keine Wohnstatt, die Liebe und Angst beherbergen kann.
Sie können nicht nebeneinander bestehen.
Wenn du wirklich bist, dann muss die Angst Illusion sein.
Und wenn die Angst wirklich ist, dann existierst du überhaupt nicht.

5. Wie einfach lässt sich die Frage also lösen.
Wer Angst hat, hat sich nur selbst verleugnet und gesagt:
»Ich bin der Fremde hier.
Und daher überlasse ich mein Zuhause einem, der mir ähnlicher ist als ich, und gebe ihm alles, wovon ich dachte, es gehöre mir.«

Jetzt ist er notgedrungen verbannt, ohne zu erkennen, wer er ist, ungewiss aller Dinge außer diesem: dass er nicht er selbst ist und dass sein Zuhause ihm verweigert wurde.

6. Wonach sucht er jetzt? Was kann er finden?
Wer sich selbst ein Fremder ist, kann kein Zuhause finden, wohin er auch schauen mag, denn er hat die Rückkehr unmöglich gemacht.
Er hat sich verirrt, wenn nicht ein Wunder ihn ausfindig macht und ihm zeigt, dass er jetzt kein Fremder ist.
Das Wunder wird kommen.
Denn in seiner Wohnstatt bleibt sein Selbst.
Es hat keinen Fremden hereingebeten und keinen fremden Gedanken für sich selbst gehalten.
Und es wird sein Eigen zu sich rufen, im Wiedererkennen dessen, was sein Eigen ist.

7. Wer ist der Fremde?
Ist er nicht derjenige, den dein Selbst nicht ruft?
Es ist dir jetzt nicht möglich, diesen Fremden in deiner Mitte wahrzunehmen, denn du hast ihm deinen angestammten Platz gegeben.
Und dennoch ist dein Selbst dessen, was sein Eigen ist, ebenso sicher, wie GOTT SEINES SOHNES sicher ist.
ER kann über die Schöpfung nicht verwirrt sein.
ER ist sich dessen sicher, was IHM gehört.
Kein Fremder lässt sich zwischen SEINE Erkenntnis und die Wirklichkeit SEINES SOHNES stellen.
ER weiß nichts von Fremden.
ER ist SEINES SOHNES gewiss.

8. GOTTES Gewissheit genügt.
Derjenige, den er als SEINEN SOHN kennt, gehört dorthin, wohin er SEINEN SOHN für immer gestellt hat.
Er hat dir geantwortet, der du fragst:
»Wer ist der Fremde?«
Höre, wie SEINE Stimme dir ruhig und bestimmt versichert, dass du weder ein Fremder bist für deinen VATER noch dass dein SCHÖPFER dir zum Fremden wurde.
Die Gott verbunden hat, bleiben auf ewig eins, in ihm zu Hause und ihm selbst nicht fremd.

9. Heute sagen wir Dank, dass CHRISTUS gekommen ist, um in der Welt nach dem zu suchen, was ihm gehört.
Seine Schau sieht keine Fremden, sondern erblickt die Seinen und vereint sich freudig mit ihnen.
Sie sehen ihn als einen Fremden, denn sie erkennen sich selbst nicht wieder.
Doch sobald sie ihn willkommen heißen, erinnern sie sich.
Und er führt sie wieder sanft nach Hause, wo sie hingehören.

10. Nicht einen Einzigen vergisst CHRISTUS.
Nicht an einen Einzigen versäumt er es dich zu erinnern, damit dein Zuhause vollständig und vollkommen sein möge, wie es begründet wurde.
Er hat dich nicht vergessen.
Du aber wirst dich nicht an ihn erinnern, solange du nicht so auf alle schaust, wie er es tut.
Wer dies seinem Bruder verweigert, der verweigert es ihm und lehnt es damit ab, die Gabe der Sicht anzunehmen, durch die sein Selbst deutlich wiedererkannt wird, sein Zuhause in Erinnerung tritt und die Erlösung gekommen ist.








© by Doris Brunck / Designer-Webmaster / Niedersachsen / Südheide / https://zauber-wesen.de / brunckdoris(@)gmail.com / Online mit Olfis-Web 17.12.2004 / »EIN KURS IN WUNDERN«