Lektion 31
Ich bin nicht das Opfer der Welt, die ich sehe.

Der heutige Leitgedanke ist die Einführung zu deiner Befreiungserklärung.
Der Gedanke sollte wiederum sowohl auf die Welt, die du außen siehst, als auch auf die Welt, die du innen siehst, angewandt werden.
Bei der Anwendung des Gedankens benutzen wir eine Form der Übung, die immer öfter mit jeweils angegebenen Veränderungen - Verwendung finden wird.
Allgemein gesagt hat diese Form zwei Teile, einen in dem du den Gedanken konzentrierter übst, und einen anderen, der aus häufigen Anwendungen des Gedankens den ganzen Tag hindurch besteht.

Zwei längere Übungszeiten mit den heutigen Leitgedanken sind nötig, eine am Morgen und eine am Abend.
Drei bis fünf Minuten werden für jede davon empfohlen.
Sie dich während dieser Zeit langsam um, indem du den Gedanken zwei oder dreimal wiederholst.
Schließe dann die Augen, und wende den gleichen Gedanken auf deine innere Welt an.
Du wirst beiden gemeinsam entrinnen, denn die innere Welt ist die Ursache der äußeren.

Während du dir deine innere Welt sorgfältig ansiehst, lass einfach alle Gedanken, die dir gerade in den Sinn kommen, in dein Bewusstsein treten, worauf jeder einen Augenblick lang betrachtet und dann vom nächsten abgelöst wird.
Versuche keinerlei Hierarchie unter ihnen zu errichten.
Sieh sie so leidenschaftslos wie möglich kommen und gehen.
Halte dich nicht bei irgendeinen im Besonderen auf, sondern versuche, den Strom gleichmäßig und ruhig weiterfließen zu lassen, ohne irgendeine besondere Anteilnahme deinerseits.
Wiederhole dir, während du so dasitzt und ruhig deine Gedanken beobachtest, den heutigen Leitgedanken, sooft du willst, aber ohne jedes Gefühl der Hast.

Wiederhole den heutigen Gedanken zusätzlich so häufig wie möglich tagsüber, Erinnere dich daran, dass du eine Unabhängigkeitserklärung im Namen deiner eigenen Freiheit abgibst.
Und in deiner Freiheit liegt die Freiheit der Welt.

Der heutige Gedanke eignet sich auch besonders gut als Antwort auf jede Form der Versuchung, die aufkommen mag.
Er ist eine Erklärung, dass du ihr nicht nachgeben und dich nicht in Knechtschaft begeben wirst.

 

Lektion 32
Ich habe die Welt erfunden, die ich sehe.

Heute entwickeln wir das Thema von Ursache und Wirkung weiter.
Du bist nicht das Opfer der Welt, die du siehst, weil du sie erfunden hast.
Du kannst sie ebenso leicht aufgeben, wie du sie erfunden hast.
Du wirst sie sehen oder nicht sehen, ganz nach deinem Wunsch.
Solange du sie willst, wirst du sie sehen, wenn du sie nicht mehr willst, wird sie für dich nicht mehr zu sehen sein.

Der heutige Gedanke gilt wie die vorhergehenden für deine innere und äußere Welt, die tatsächlich dasselbe sind.
Da du sie jedoch als verschieden ansiehst, werden die heutigen Übungszeiten wieder zwei Abschnitte umfassen, einen, um dem es um die Welt geht, die du außerhalb von dir siehst, und einen, um dem es um die Welt geht, die du in deinem Geist siehst.
Versuche in den heutigen Übungen, den Gedanken einzuführen, dass beide in deiner eigenen Vorstellung sind.

Wir wollen die morgendlichen und abendlichen Übungszeiten wiederum damit beginnen, den heutigen Gedanken zwei oder dreimal zu wiederholen,
während du dich in der Welt umsiehst, die du als außerhalb von dir siehst.
Schließe dann die Augen, und sieh dich in deiner inneren Welt um.
Versuche, sie beide so gleich wie möglich zu behandeln.
Wiederhole den heutigen Gedanken ohne Hast, sooft du möchtest, während du dir die Bilder ansiehst, die deine Vorstellungskraft deinem Bewusstsein präsentieren.

Für die beiden längeren Übungsperioden werden drei bis fünf Minuten empfohlen, wobei es nicht weniger als drei Minuten sein sollten.
Mehr als fünf Minuten können aufgewendet werden, wenn du die Übung erholsam findest.
Um das zu erleichtern, wähle eine Zeit, in der kaum Ablenkung zu erwarten ist und in der du selbst das Gefühl hast, einigermaßen bereit zu sein.

Diese Übungen sollten auch während des Tages so oft wie möglich weitergeführt werden.
Die kürzeren Anwendungen bestehen darin, den Gedanken langsam zu wiederholen, während du entweder deine innere oder deine äußere Welt sorgfältig musterst.
Es ist nicht von Belang, für welche du dich entscheidest.

Der heutige Gedanke sollte auch unverzüglich auf jede Situation angewendet werden, die dich quält.
Wende den Gedanken an, indem du dir sagst:
Ich habe diese Situation, wie ich sie sehe, erfunden.

 
Lektion 33
Es gibt eine andere Art, die Welt zu betrachten.

Der heutige Gedanke ist ein Versuch, zu begreifen dass du einen Wechsel deiner Wahrnehmung der Welt, sowohl was ihre äußeren wir auch ihre inneren Aspekte angeht, vornehmen kannst.
Volle fünf Minuten sollten der morgendlichen und abendlichen Anwendung gewidmet werden.
In diesen Übungszeiten sollte der Gedanke sooft wiederholt werden, wie du es als angenehm empfindest, obgleich es wesendlich ist, dass er ohne Hast angewendet wird.
Wiederhole zwischen einer Musterung deiner äußeren und inneren Wahrnehmung ab, aber ohne den Wechsel als abrupt zu empfinden.

Sieh dich einfach beiläufig in der Welt um, die du als außerhalb von dir Wahrnimmst, schließe daraufhin deine Augen, und Mustere deine inneren Gedanken mit der gleichen Beiläufigkeit.
Versuche bei beiden gleichermaßen unbeteiligt zu bleiben und diese Distanziertheit aufrechtzubehalten, während du den Gedanken den ganzen Tag über wiederholst.

Die kürzeren Übungszeiten sollten so zahlreich wie möglich sein.
Gezielte Anwendungen des heutigen Gedankens sollten ebenfalls umgehend erfolgen, sobald irgendeine Situation eintritt, die dich zur Unruhe verleitet.
Sage bei diesen Anwendungen:
Es gibt eine andere Art, dies zu betrachten.

Denk daran, den heutigen Gedanken in dem Augenblick anzuwenden, in dem du dir bewusst wirst, dass dich etwas quält.
Es kann nötig sein, das du dir etwa eine Minute Zeit nimmst, um ruhig dazusitzen und den Gedanken mehrmals für zu wiederholen.
Bei dieser Form der Anwendung wird es dir wahrscheinlich helfen, die Augen zu schließen.

 
Lektion 34
Ich könnte stattdessen Frieden sehen.

Mit dem heutigen Leitgedanken beginnen wir, die Bedingungen zu beschreiben, die in der anderen Art des Sehens vorherrschen.
Geistesfrieden ist eindeutig eine innere Angelegenheit.
Er muss bei deinen eigenen Gedanken beginnen und sich dann nach außen ausdehnen.
Dein Geistesfriede ist es, aus dem eine friedliche Wahrnehmung der Welt entsteht.

Drei längere Übungszeiten sind für die heutigen Übungen erforderlich.
Eine am Morgen und eine am Abend werden empfohlen, mit einer zusätzlichen, die irgendwann zwischendurch zu einen Zeitpunkt durchgeführt werden soll, der deiner Bereitschaft besonders zuträglich ist.
Bei jeder deiner Übungen, solltest du deine Augen schließen.
Die Anwendungen des heutigen Leitgedankens sollte auf deiner inneren Welt gerichtet sein.

Etwa fünf Minuten der Geistesforschung sind für jede der längeren Übungsperioden erforderlich.
Erforsche deinen Geist nach Gedanken der Angst, nach Situationen, die Beklemmung hervorrufen, nach Personen oder Geschehnissen, die dich »kränken«, oder nach irgendetwas anderem, über das du lieblose Gedanken hegst.
Nimm von diesem allem beiläufig Notiz, und wiederhole den heutigen Leitgedanken langsam, während du beobachtest, wie es in deinem Geist aufsteigt, und jedes Einzelne loslässt, damit es vom nächsten abgelöst werden kann.

Wenn es schwierig für dich wird, an konkrete Inhalte zu denken, dann fahre fort, den Gedanken ohne Hast für dich zu wiederholen, ohne ihn auf irgendetwas im Besonderen anzuwenden.
Achte jedoch darauf, das du nichts ausdrücklich ausschließt.

Die kürzeren Anwendungen sollten häufig stattfinden, und zwar immer dann, wenn du das Gefühl hast, dein Geistesfrieden sei in irgendeiner Weise bedroht.
Das bezweckt, dich den ganzen Tag über vor der Versuchung zu schützen.
Wenn eine bestimmte Form der Versuchung in deinem Bewusstsein aufsteigt, sollte die Übung folgende Form annehmen:

Ich könnte in dieser Situation Frieden sehen statt s, was ich jetzt sehe.

Wenn die Attacken deines Geistesfrieden die Form eher allgemein negativer Gefühle annehmen, beispielsweise von Depression, Beklommenheit oder Sorge, dann wende den Gedanken in seiner Ursprünglichen Form an.
Wenn du meinst dass du mehr als eine Anwendung des heutigen Gedankens brauchst, um dir zu helfen, dein Gedanken in irgendeinem bestimmten Zusammenhang zu ändern, dann versuche dir einige Minuten Zeit zu nehmen und sie der Wiederholung des Gedankens zu widmen, bis du ein gewisses Gefühl der Erleichterung verspürst.
Es wird dir helfen, wenn du dir ausdrücklich sagst:

Ich kann mein Gefühl der Depression, der Beklommenheit oder der Sorge (oder meine Gedanken über diese Situation dieser Person oder dieses Ereignis) durch Frieden ersetzen.

 
Lektion 35
Mein Geist ist teil von GOTTES GEIST. ich bin sehr heilig.

Der heutige Leitgedanke beschreibt nicht die Art und Weise, in der du dich jetzt siehst.
Er beschreibt jedoch, was die Schau dir zeigen wird.
Es ist für jeden schwierig, der denkt, er sei in dieser Welt, das von sich selbst zu glaube.
Doch der Grund darüber, dass er denkt, er sei in dieser Welt, ist, dass er es nicht glaubt.

Du wirst glauben, dass du ein Teil dessen bist, wo du zu sein vermeinst.
Und du willst sie, damit sie das Bild deiner selbst, das du gemacht hast, schützen.
Das Bild ist Teil dieser Umgebung.
Das, was du siehst, während du in ihr zu sein glaubst, siehst du durch die Augen des Bildes.
Das ist nicht Schau.
Bilder können nicht sehen.

Der heutige Leitgedanke bietet eine völlig andere sich deiner selbst.
Indem er deine Quelle feststellt, stellt er deine Identität fest und beschreibt dich, wie du in Wahrheit wirklich sein musst.
Wir werden den heutigen Gedanken in einer etwas anderen Art anwenden, weil das Hauptgewicht heute auf> den Wahrnehmenden liegt statt auf dem, was er wahrnimmt.

Beginne heute jede der drei fünfminütigen Übungszeiten damit, dass du den Leitgedanken für dich wiederholst, schließe dann deine Augen, und erforsche deinen Geist nach den vielfältigen Arten von Begriffen, mit denen du dich selbst beschreibst.
Beziehe alle Egohaften Eigenschaften, die du dir zuschreibst, mit ein, seien sie nun positiv oder negativ, wünschenswert oder nicht wünschenswert, imposant oder herabwürdigend.
Sie sind alle gleichermaßen unwirklich, weil du dich nicht mit den Augen der Heiligkeit betrachtest.

Zu Beginn deiner Geisteserforschung wirst du wahrscheinlich die Aspekte deiner Selbstwahrnehmung hervorheben, die du als negativer ansiehst.
Gegen Ende der Übungsperiode jedoch kann es durchaus sein, dass dir eher selbst aufblühende Beschreibungen über dich durch den Kopf gehen.
Versuche zu begreifen, dass die Richtung deiner Phantasien über dich nicht von Belang ist.
Illusionen haben in Wirklichkeit keine Richtung.
Sie sind einfach nicht wahr.

Eine geeignete, wahllose Liste für die Anwendung des heutigen Gedankens können etwa so lauten:

Ich sehe mich als ausgenutzt an.
Ich sehe mich als niedergeschlagen an
Ich sehe mich als Versager an.
Ich sehe mich als gefährdet an.
Ich sehe mich als hilflos an.
Ich sehe mich als siegreich an.
Ich sehe mich als Verlierer an.
Ich sehe mich als barmherzig an.
Ich sehe mich als tugendhaft an.

Du solltest nicht abstrakt an diese Begriffe denken.
Sie werden dir einfallen, während verschiedenartige Situationen, Personen  und Ereignisse, in denen du vorkommst, vor deinem geistigen Auge erscheinen.
Nimm irgendeine bestimmte Situation, die dir einfällt, bestimme den Begriff oder die Begriffe, mit denen man deiner Ansicht nach deine Reaktion auf diese Situation beschreiben kann, und benutze diese Begriffe bei der Anwendung des heutigen Gedankens.
Nachdem du sie alle benannt hast,
füge hinzu:
Aber mein Geist ist Teil von GOTTES GEIST, ich bin sehr heilig.

Währende der längeren Übungsperioden wird es wahrscheinlich Zeiten geben, in denen dir nichts bestimmtes einfällt.
Strenge dich nicht an, dir bestimmte Dinge auszudenken, um dessen Zeitraum auszufüllen, sondern entspanne dich einfach und wiederhole den Gedanken langsam, bis dir etwas in den Sinn kommt.
Obwohl nichts, was auftaucht, in den Übungen übergangen werden sollte, sollte auch nichts mühselig »ausgegraben« werden.
Du solltest dir weder Gewalt antun noch Entscheidungen treffen.

Greife so oft wie möglich tagsüber eine bestimmte Eigenschaft oder Eigenschaften auf, die du dir im Moment zuschreibst, und wende den heutigen Gedanken auf sie an, wobei du den Leitgedanken in der oben genannten Form zu jeder einzelnen Eigenschaft hinzufügst.
Wenn dir nichts Besonderes einfällt, dann wiederhole einfach den Leitgedanken mit geschlossenen Augen.









© by Doris Brunck / Designer-Webmaster / Niedersachsen / Südheide / https://zauber-wesen.de / brunckdoris(@)gmail.com / Online mit Olfis-Web 17.12.2004 / Ein Kurs in Wundern