LEKTION 6
Ich rege
mich auf,
weil ich
etwas sehe,
was nicht da
ist.
Die Übungen
mit diesem
Gedanken
sind den
vorangegangenen
sehr
ähnlich.
Es ist
wiederum
notwendig,
sowohl die
Form der
Aufregung
/Ärger,
Angst,
Sorge,
Depression
und so
weiter / als
auch die von
dir
wahrgenommene
Quelle ganz
ausdrücklich
bei jeder
Anwendung
des heutigen
Leitgedankens
zu
benennen.
Zum
Beispiel:
Ich ärgere
mich über
....... ,
weil ich
etwas sehe,
was nicht da
ist.
Ich mache
mir Sorgen
um ....... ,
weil ich
etwas sehe,
was nicht da
ist.
Der heutige
Leitgedanke
kann
nutzbringend
auf alles
angewendet
werden, was
dich
aufzuregen
scheint, und
kann mit
Vorteil den
ganzen Tag
über zu
diesem Zweck
verwendet
werden.
Allerdings
sollte – wie
zuvor – den
drei oder
vier
erforderlichen
Übungszeiten
wiederum
etwa eine
Minute der
Geisteserforschung
vorausgehen
und dann der
Leitgedanke
auf jeden
Gedanken
angewendet
werden, der
bei der
Suche
aufgedeckt
wird und der
Aufregung
erzeugt.
Und wenn du
dich bei
einigen
Gedanken,
die dich
aufregen,
mehr als bei
anderen
sträubst,
den
Leitgedanken
auf sie
anzuwenden,
dann denk
wieder an
die beiden
Ermahnungen
aus der
vorherigen
Lektion:
Es gibt
keine
kleinen
Aufregungen.
Sie alle
stören den
Frieden
meines
Geistes
gleichermaßen.
Und:
Ich kann
nicht an
dieser Form
der
Aufregung
festhalten
und die
anderen
fallenlassen.
Zum Zweck
dieser
Übungen will
ich sie
deshalb alle
als gleich
ansehen.
|
LEKTION 7
Ich sehe nur
die
Vergangenheit.
Dieser
Gedanke ist
zunächst
besonders
schwer zu
glauben. 2Er
ist jedoch
die
Grundlage
für alle
vorangegangenen.
Er ist die
Ursache
dafür, dass
nichts, was
du siehst,
irgendeine
Bedeutung
hat.
Er ist die
Ursache
dafür, dass
du allem,
was du
siehst, alle
Bedeutung
gegeben
hast, die es
für dich
hat.
Er ist die
Ursache
dafür, dass
du überhaupt
nichts, was
du siehst,
verstehst.
Er ist die
Ursache
dafür, dass
deine
Gedanken
nichts
bedeuten und
weshalb sie
wie die
Dinge sind,
die du
siehst.
Er ist die
Ursache
dafür, dass
du dich
niemals aus
dem Grund
aufregst,
den du
meinst.
Er ist die
Ursache
dafür, dass
du dich
aufregst,
weil du
etwas
siehst, was
nicht da
ist.
Alte
Vorstellungen
von der Zeit
sind sehr
schwer zu
verändern,
weil alles,
was du
glaubst, in
der Zeit
verwurzelt
und davon
abhängig
ist, dass du
diese neuen
Vorstellungen
von ihr
nicht
lernst.
Doch gerade
deshalb
brauchst du
neue
Vorstellungen
von der
Zeit.
Diese erste
Vorstellung
von der Zeit
ist nicht
wirklich so
sonderbar,
wie sie
zunächst
klingen mag.
Betrachte
zum Beispiel
eine Tasse.
Siehst du
eine Tasse
oder lässt
du nur deine
vergangenen
Erfahrungen
an dir
vorbeiziehen,
in denen du
eine Tasse
in die Hand
nahmst,
durstig
warst, aus
einer Tasse
trankst, den
Rand einer
Tasse an
deinen
Lippen
spürtest,
frühstücktest
und so
weiter?
Beruhen
nicht auch
deine
ästhetischen
Reaktionen
auf die
Tasse auf
vergangenen
Erfahrungen?
Wie sonst
würdest du
wissen, ob
diese Art
von Tasse
zerbricht
oder nicht,
wenn du sie
fallen
lässt?
Was weißt du
über diese
Tasse außer
dem, was du
in der
Vergangenheit
gelernt
hast?
Du hättest
keine
Ahnung, was
diese Tasse
ist, wäre da
nicht dein
vergangenes
Lernen.
Siehst du
sie also
wirklich?
Sieh dich
um.
Das gilt
gleichermaßen
für alles,
was du
ansiehst.
Erkenne dies
an, indem du
den heutigen
Gedanken
unterschiedslos
auf alles
anwendest,
was dir
gerade ins
Auge
springt.
Zum
Beispiel:
Ich sehe in
diesem
Bleistift
nur die
Vergangenheit.
Ich sehe in
diesem Schuh
nur die
Vergangenheit.
Ich sehe in
dieser Hand
nur die
Vergangenheit.
Ich sehe in
jenem Körper
nur die
Vergangenheit.
Ich sehe in
jenem
Gesicht nur
die
Vergangenheit.
Verweile
nicht bei
irgendeinem
bestimmten
Ding, denk
aber daran,
nichts
ausdrücklich
zu
übergehen.
Wirf einen
kurzen Blick
auf jedes
und geh dann
zum nächsten
über.
Drei oder
vier
Übungszeiten
von jeweils
etwa einer
Minute Dauer
reichen aus.
|
LEKTION 8
Mein Geist
ist mit
vergangenen
Gedanken
beschäftigt.
Dieser
Gedanke ist
natürlich
der Grund
dafür,
weshalb du
nur die
Vergangenheit
siehst.
Niemand
sieht
wirklich
irgendetwas.
Er sieht nur
seine nach
außen
projizierten
Gedanken.
Die
Beschäftigung
des Geistes
mit der
Vergangenheit
ist die
Ursache für
die falsche
Auffassung
von der
Zeit, an der
dein Sehen
krankt.
Dein Geist
kann die
Gegenwart –
die einzige
Zeit, die es
gibt – nicht
erfassen.
Er kann
deshalb die
Zeit nicht
verstehen
und kann
tatsächlich
gar nichts
verstehen.
Der einzige
gänzlich
wahre
Gedanke, den
man in Bezug
auf die
Vergangenheit
haben kann,
ist, dass
sie nicht da
ist.
Überhaupt
über sie
nachzudenken
ist daher
ein
Nachdenken
über
Illusionen.
Sehr wenige
haben
erfasst, was
es
eigentlich
bedeutet,
sich die
Vergangenheit
bildhaft
vorzustellen
oder die
Zukunft
vorwegzunehmen.
Der Geist
ist
tatsächlich
leer, wenn
er das tut,
weil er
nicht
wirklich
über etwas
nachdenkt.
Der Sinn und
Zweck der
heutigen
Übungen ist,
langsam
deinen Geist
zu schulen,
damit er
merkt, wann
er gar nicht
wirklich
denkt.
Solange dein
Geist mit
gedankenlosen
Ideen
beschäftigt
ist, wird
die Wahrheit
blockiert.
Erfassen,
dass dein
Geist bloß
leer war,
statt zu
glauben, er
sei von
wirklichen
Ideen
erfüllt, ist
der erste
Schritt
dazu, der
Schau den
Weg zu
öffnen.
Die heutigen
Übungen
sollten mit
geschlossenen
Augen
durchgeführt
werden.
Das deshalb,
weil du
tatsächlich
nichts sehen
kannst und
es so
leichter zu
begreifen
ist, dass du
nichts
siehst, wie
lebhaft du
dir einen
Gedanken
auch
bildhaft
vorstellen
magst.
Erforsche
deinen Geist
so
unbeteiligt
wie möglich
etwa die
übliche
Minute lang
und nimm die
Gedanken,
die du dort
findest,
lediglich
zur
Kenntnis.
Benenne
jeden nach
der
Hauptperson
oder dem
Hauptthema,
die darin
vorkommen,
und geh dann
zum nächsten
über.
Leite die
Übungszeit
ein, indem
du sagst:
Ich scheine
gerade über
..........
nachzudenken.
5. Nenne
dann jeden
deiner
Gedanken
konkret, zum
Beispiel:
Ich scheine
gerade über/
benenne eine
Person/,
über
/benenne
einen
Gegenstand/,
über
/benenne ein
Gefühl/
nachzudenken
und so
weiter, und
beschließe
die
Erforschung
deines
Geistes mit
den Worten:
Aber mein
Geist ist
mit
vergangenen
Gedanken
beschäftigt.
Das kann
vier- oder
fünfmal am
Tag
durchgeführt
werden,
außer du
stellst
fest, dass
du gereizt
wirst.
Wenn du es
anstrengend
findest,
reichen
drei- oder
viermal
aus. ;
Vielleicht
findest du
es jedoch
ganz
hilfreich,
deine
Gereiztheit
oder
jegliches
Gefühl, das
der heutige
Gedanke
auslösen
mag, in die
Geisteserforschung
selbst mit
einzubeziehen.
|
LEKTION 9
Ich sehe
nichts, wie
es jetzt
ist.
Dieser
Leitgedanke
ergibt sich
offensichtlich
aus den
beiden
vorangegangenen.
Aber während
du ihn
möglicherweise
intellektuell
akzeptieren
kannst, ist
es
unwahrscheinlich,
dass er
bereits eine
Bedeutung
für dich
hat.
Allerdings
ist
Verständnis
an diesem
Punkt nicht
nötig.
In der Tat
ist die
Einsicht,
dass du
nicht
verstehst,
eine
Voraussetzung,
um deine
falschen
Ideen
aufzuheben.
In diesen
Übungen geht
es um
Praxis,
nicht um
Verstehen.
Du brauchst
nicht zu
üben, was du
bereits
verstehst.
Es wäre in
der Tat ein
Zirkelschluss,
Verstehen
anzustreben
und davon
auszugehen,
dass du es
schon
besitzt.
Dem
ungeschulten
Geist fällt
es schwer zu
glauben,
dass das,
was er
bildhaft vor
sich zu
sehen
scheint,
nicht da
ist.
Dieser
Leitgedanke
kann
ziemlich
beunruhigend
sein und
aktiven
Widerstand
in
verschiedenster
Form
hervorrufen.
Das schließt
jedoch seine
Anwendung
nicht aus.
Nicht mehr
als das ist
für diese
oder jede
der anderen
Übungen
erforderlich.
Jeder kleine
Schritt wird
ein wenig
von der
Dunkelheit
beseitigen,
und
schließlich
wird
Verständnis
jeden Winkel
des Geistes
erhellen,
der vom
Schutt
gesäubert
wurde, der
ihn dunkel
macht.
Diese
Übungen, für
die drei
oder vier
Übungszeiten
am Tag
ausreichen,
beinhalten,
dass du dich
umsiehst und
den heutigen
Gedanken auf
alles
anwendest,
was du
gerade
siehst,
wobei du
dich an die
Notwendigkeit
erinnerst,
ihn
unterschiedslos
anzuwenden,
und auch an
die wichtige
Regel,
nichts
auszuschließen.
Zum
Beispiel:
Ich sehe
diese
Schreibmaschine
nicht, wie
sie jetzt
ist.
Ich sehe
dieses
Telefon
nicht, wie
es jetzt
ist.
Ich sehe
diesen Arm
nicht, wie
er jetzt
ist.
Fang mit den
Dingen an,
die dir am
nächsten
sind, und
erweitere
dann dein
Blickfeld
nach außen:
Ich sehe
jenen
Kleiderständer
nicht, wie
er jetzt
ist.
Ich sehe
jene Tür
nicht, wie
sie jetzt
ist.
Ich sehe
jenes
Gesicht
nicht, wie
es jetzt
ist.
Es sei
nochmals
betont,
dass, wenn
auch keine
vollständige
Erfassung
aller
Gegenstände
angestrebt
wird, jedes
ausdrückliche
Ausschließen
zu vermeiden
ist.
Vergewissere
dich, dass
du bei
dieser
Unterscheidung
ehrlich mit
dir bist.
Du magst
versucht
sein, sie zu
verschleiern.
|
LEKTION 10
Meine
Gedanken
bedeuten
nichts.
Dieser
Leitgedanke
gilt für
alle
Gedanken,
deren du dir
bewusst bist
oder in den
Übungszeiten
bewusst
wirst.
Der Grund
dafür,
weshalb der
Leitgedanke
auf sie alle
zutrifft,
liegt darin,
dass sie
nicht deine
wirklichen
Gedanken
sind.
Wir haben
diese
Unterscheidung
schon einmal
getroffen
und werden
es auch
wieder tun.
Du hast bis
jetzt noch
keine
Vergleichsbasis.
Wenn du sie
hast, wirst
du nicht
mehr daran
zweifeln,
dass das,
was du einst
für deine
Gedanken
hieltest,
nichts
bedeutete.
2. Das ist
das zweite
Mal, dass
wir diese
Art von
Leitgedanken
anwenden.
Die Form ist
nur ein
wenig
anders.
Dieses Mal
wird der
Leitgedanke
mit »meine
Gedanken«
statt mit
»diese
Gedanken«
eingeleitet,
und es wird
keine
direkte
Verbindung
zu den
Dingen um
dich
hergestellt.
Die Betonung
liegt jetzt
auf dem
Mangel an
Wirklichkeit
dessen,
wovon du
denkst, dass
du es
denkst.
Dieser
Aspekt des
Berichtigungsprozesses
begann mit
der Idee,
dass die
Gedanken,
deren du dir
bewusst
bist,
bedeutungslos
und außen
anstatt
innen sind;
und dann
wurde
betont, dass
sie
vergangen
und nicht
gegenwärtig
sind.
Jetzt heben
wir hervor,
dass die
Anwesenheit
dieser
»Gedanken«
bedeutet,
dass du
nicht
denkst.
Das ist nur
eine andere
Art, unsere
frühere
Aussage zu
wiederholen,
dass dein
Geist in
Wirklichkeit
leer ist.
Das erfassen
heißt das
Nichts
erfassen,
wenn du
denkst, du
sähest es.
Als solches
ist es die
Voraussetzung
für die
Schau.
Schließe die
Augen für
diese
Übungen und
beginne
damit, dass
du dir den
heutigen
Leitgedanken
ganz langsam
wiederholst.
Füge dann
hinzu:
Dieser
Leitgedanke
wird mir
helfen, mich
von allem zu
befreien,
was ich
jetzt
glaube.
Wie zuvor
bestehen die
Übungen
darin,
deinen Geist
ohne Auswahl
oder Urteil
nach allen
Gedanken zu
erforschen,
die dir
zugänglich
sind.
Versuche,
Einteilungen
jeglicher
Art zu
vermeiden. Allerdings
könntest du,
wenn du das
hilfreich
findest, dir
beispielsweise
vorstellen,
dass du eine
sonderbar
zusammengewürfelte
Prozession
an dir
vorbeiziehen
siehst, die
für dich –
wenn
überhaupt –
wenig
persönliche
Bedeutung
hat.
Und sage,
während
jeder
Einzelne dir
durch den
Sinn geht:
Mein Gedanke
über .......
bedeutet
nichts.
Mein Gedanke
über .......
bedeutet
nichts.
Der heutige
Leitgedanke
kann
offensichtlich
bei jedem
Gedanken
helfen, der
dich
irgendwann
plagt.
Zusätzlich
werden fünf
Übungszeiten
empfohlen,
wobei jede
nicht mehr
als etwa
eine Minute
der
Geisteserforschung
umfassen
sollte.
Es wird
nicht
empfohlen,
diese
Zeitspanne
auszudehnen,
und sie
sollte auf
eine halbe
Minute oder
weniger
verkürzt
werden, wenn
du Unbehagen
dabei
verspürst.
Denk aber
daran, den
Leitgedanken
langsam zu
wiederholen,
bevor du ihn
im Einzelnen
anwendest,
und auch
hinzuzufügen:
Dieser
Leitgedanke
wird mir
helfen, mich
von allem zu
befreien,
was ich
jetzt
glaube. |
|
|
|
|
© by Doris Brunck /
Designer-Webmaster /
Niedersachsen / Südheide /
https://zauber-wesen.de /
brunckdoris(@)gmail.com / Online
mit Olfis-Web 17.12.2004 / Ein
Kurs in Wundern |
|
|
|
|